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Kriminalität: Berliner Polizist für hirntot erklärt

Der am Freitagabend in Neukölln niedergeschossene Polizist ist von Medizinern für hirntot erklärt worden. Sein Zustand hatte sich in der Nacht verschlechtert. Vom Täter fehlt noch immer jede Spur.

Berlin - Polizeipräsident Dieter Glietsch sagte, für den niedergeschossenen Polizisten gebe es kaum noch Hoffnung. "Unsere ganze Sorge gilt der Familie und den beiden 16 und 18 Jahre alten Söhnen", sagte Glietsch.

Von den Tätern fehlt weiter jede Spur. Rund 70 Beamte durchkämmten am Samstag erneut die Hasenheide. Die Berliner Polizei hat eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Schützen führen.

Unterdessen haben die innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU auf ihrer Konferenz in Dessau mit Bestürzung auf den Vorfall reagiert. Der erschreckenden Zunahme der Gewalt gegen Polizisten müsse entschieden entgegen gewirkt werden. Der Fall zeige, dass die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung stetig sinkt, unterstrichen die Politiker in einer Erklärung.

Der Zivilpolizist war gegen 21:15 Uhr in der Fontanestraße bei einer Routinekontrolle niedergeschossen worden. Der Polizeihauptkommissar wollte zusammen mit einem Kollegen verdächtige Personen kontrollieren. Ersten Aussagen zufolge handelte es sich um zwei oder drei Männer. Einer von ihnen eröffnete daraufhin ohne Vorwarnung das Feuer. Die Täter flüchteten in die nahe gelegene Hasenheide. Die Ermittler suchen dringend nach Zeugen der Tat.

Die Innenexperten der Union fordern, die Einführung von Webkameras in deutschen Polizeieinsatzfahrzeugen. Diese Mitteln hätten sich in den USA sowie anderen europäischen Ländern bewährt. Außerdem müsse das Eigensicherungstraining der Polizeibeamten intensiviert werden. (tso/ddp)

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