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Berlin: Kriminalpolizei untersucht Computeranlage der Feuerwehr - wieso versagte die Technik?

In die Suche nach der Ursache für den Computerabsturz bei der Feuerwehr in der Silvesternacht sind jetzt auch Experten des Landeskriminalamtes eingeschaltet worden. Bereits am frühen Montagmorgen begann die Kripo mit der Untersuchung der Anlage.

In die Suche nach der Ursache für den Computerabsturz bei der Feuerwehr in der Silvesternacht sind jetzt auch Experten des Landeskriminalamtes eingeschaltet worden. Bereits am frühen Montagmorgen begann die Kripo mit der Untersuchung der Anlage. Nach Angaben von Feuerwehr-Sprecher Wolfgang Rowenhagen weiß man aber immer noch nicht, was zum Zusammenbrechen des Rechnersystems geführt hat. Bisher sei nicht geklärt, ob ein technischer Defekt oder ein Programmierfehler durch menschliches Versagen ursächlich gewesen ist.

Der Feuerwehr sei daran gelegen, das Computer-System extern von der Kriminalpolizei untersuchen zu lassen. Wie berichtet, war der Rechner um vier Minuten nach Mitternacht abgestürzt. Dies führte dazu, dass die angeforderten Einsätze nicht von den Wachen rausgeschickt werden konnten. Die Arbeit musste über Handzettel koordiniert werden. Um 5.30 Uhr funktionierte die Anlage wieder. Insgesamt gab es in der Nacht rund 7000 Anrufe bei der Feuerwehr.

Unterdessen nahm die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eigene Untersuchungen auf, ob es Versäumnisse der Feuerwehrleitung bei der Vorbereitung der Silvesternacht gegeben hat. Der Berliner GdP-Vorsitzende Eberhard Schönberg sagte, Einsatzfahrzeuge seien vielfach zu spät oder gar nicht am Ort eingetroffen: "Es war ein Desaster." Ohne die Polizei hätte die Feuerwehr das Geschehen in der Nacht nicht in den Griff bekommen. Der Gewerkschaft lägen viele Aussagen von Feuerwehrleuten - auch in leitenden Funktionen - und von Polizeibeamten vor, in denen schwere Vorwürfe gegen die Leitung erhoben werde. Es müsse geklärt werden, ob die chaotische Situation Menschenleben gekostet habe, weil nicht rechtzeitig Hilfe am Ort gewesen sei.

Unter anderem soll es Probleme bei einem Unfall mit einem Todesopfer auf der Ruhlebener Straße in Spandau gegeben haben. In diesem Fall weist Sprecher Rowenhagen alle Vorwürfe zurück. Um 1.11 Uhr sei der Notruf von einem Taxi eingegangen, schon vier Minuten später sei jedoch zufällig ein voll ausgerüsteter Löschzug mit Rettungswagen und -sanitäter am Unfallort gewesen und habe Rettungs- und Reanimationsmaßnahmen eingeleitet. Der Notarzt sei etwa eine halbe Stunde später eingetroffen. Auch wenn ein Mann am Unfallort seinen Verletzungen erlegen sei, habe es hier keinerlei Versäumnisse gegeben.

sik

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