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Berlin: Krise in Berlin: Durchhalten bei Suppe und Schrippen

Nein, Kaviar und Schampus wären nicht die rechte Verpflegung für richtungsweisende Haushaltsverhandlungen in der krisengeschüttelten Stadt gewesen. Noch nicht mal eine Cateringfirma wollte sich die Regierung für die lange Nacht der Etatdebatte im Senatsgästehaus leisten.

Nein, Kaviar und Schampus wären nicht die rechte Verpflegung für richtungsweisende Haushaltsverhandlungen in der krisengeschüttelten Stadt gewesen. Noch nicht mal eine Cateringfirma wollte sich die Regierung für die lange Nacht der Etatdebatte im Senatsgästehaus leisten. "Ein paar Brötchen und vielleicht eine Suppe, Bohnen oder Linsen", sollten die Mitglieder des CDU/SPD-Koalitionsausschusses im 1923 fertig gestellten Gebäude an der Menzelstraße 12 in Grunewald bei Laune halten. So viel war Andreas Kumpert, Persönlicher Referent von Berlins Regierendem Bürgermeister, gerade noch zu entlocken.

Zum Thema Online Spezial: Finanzkrise in Berlin Ted: Sind Neuwahlen fällig? Das Senatsgästehaus und seine Logistik - gestern wurde es von Bürgermeisterbüro und Senatskanzlei beinahe zur Geheimsache erklärt. Ein Gespräch mit dem Personal? Ein Blick in die Küche? Bitte nein, wir haben zu tun. Tagsüber sah der Hausmeister noch einmal im Garten nach dem Rechten, ab 17.30 Uhr hatten Haushälterin und Helfer letzte Vorbereitungen getroffen. Wer wegen stundenlangen Tauziehens um Millionen-Streichobjekte wie U 5, Opern und ICC ermatten würde, könnte sich in diverse Räume wie das Kaminzimmer mit Couch zurückziehen. "Tiefschlafphasen" kann sich Diepgens Referent zufolge niemand leisten. "Wer eine Stunde Pause macht, ist schon von den anderen weggespart."

So ausgestattet sollten die Gespräche im etwa 50 Quadratmeter großen Erdgeschoss-Zimmer am mit Tee, Kaffee, Saft und Wasser eingedeckten Konferenztisch über die nahe Zukunft der Stadt entscheiden. Nüchtern und sachlich, versteht sich. Kumpert: "Es ist schon das Höchste der Gefühle, wenn einer mal ein Bier trinkt." Ob Sekt im Kühlschrank .... Also nein, die Frage erübrigt sich in diesen Zeiten.

Annette Kögel

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