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Berlin: Krisengipfel soll Baustart retten

Im Streit um die Vergabe des Sanierungsauftrages für das Olympiastadion suchen die Beteiligten offenbar gemeinsam nach einer Lösung, um eine Verzögerung des für den 20. Mai geplanten Baubeginns zu verhindern.

Im Streit um die Vergabe des Sanierungsauftrages für das Olympiastadion suchen die Beteiligten offenbar gemeinsam nach einer Lösung, um eine Verzögerung des für den 20. Mai geplanten Baubeginns zu verhindern. Nach Informationen des Tagesspiegel wird Hans-Jürgen Hecklau, Vorstandsmitglied der Walter Bau, die den Zuschlag für die Sanierung erhalten hat, am heutigen Donnerstag mit Vertretern der Senatsbauverwaltung und des Konkurrenzunternehmens Hochtief zu einem Gespräch in Berlin zusammentreffen. Hochtief hatte bei der Vergabekammer des Landes Einspruch gegen die Konzessionsvergabe an die Walter Bau eingelegt. Seine Beschwerde begründete der Baukonzern mit der Senatsentscheidung, das Olympiastadion "vollständig aus öffentlichen Mitteln" zu sanieren. Das vom Senat beschlossene Finanzkonzept widerspreche den inzwischen mehrfach überarbeiteten Ausschreibungsbedingungen, die ursprünglich eine "erhebliche Beteiligung privater Investoren" für Sanierung, Umbau und Betrieb des Stadions vorsahen. Die Vergabekammer hat jetzt fünf Wochen Zeit, um über die Beschwerde zu entscheiden.

So lange will die Walter Bau jedoch nicht warten. Gegen die Beschwerde erwägt das Augsburger Unternehmen einen "einstweiligen Rechtsschutz", der die Entscheidungsfrist der Vergabekammer auf zehn Tage verkürzen würde. "Wir gehen davon aus, dass wir zügig mit der Modernisierung des Olympiastadions beginnen können", sagte Hecklau am gestrigen Mittwoch. Ein Treffen mit Hochtief und zuständigen Beamten der Senatsbauverwaltung wollte Hecklau nicht bestätigen. "Wir stehen in ständigem Kontakt zur Senatsbauverwaltung. Zu einem möglichen Gespräch kann ich nichts sagen".

Die Senatsbauverwaltung wollte die Hinweise auf ein Gespräch mit Beteiligung beider Baufirmen am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren. "Wir tun alles, um zu einem schnellen Baubeginn zu kommen", sagte Sprecherin Dagmar Schulz.

Am Olympiastadion sind die notwendigen Vorbereitungen für den Baubeginn abgeschlossen. Nach dem letzten Bundesligaspiel Hertha BSC gegen Borussia Dortmund am 20. Mai steht den Arbeiten am ersten Bauabschnitt nichts mehr im Wege. "Die erste Angriffsfläche ist das Marathontor", sagte Lutz Imhof von der Stadionverwaltung. "Dort werden die steinernen Fassaden- und Bodenplatten entfernt, bevor mit dem Abriss der nördlichen Unterring-Tribünen begonnen wird." Der Zufahrtstunnel unter dem Marathontor sei von Sportgeräten und Fußballtoren geräumt worden.

"Ursprünglich war der erste Spatenstich nach Ende des Bundesligaspiels geplant. Ab August wollen wir dann voll einsteigen", erklärte Hans-Jürgen Hecklau. Nach dem Terminplan der Walter Bau werden sich die Bauleute von der Nordseite im Uhrzeigersinn im Stadion vorarbeiten. Bisher seien 30 leitende Mitarbeiter für Planung, Ausführung und Geschäftsführung auf der Großbaustelle vorgesehen. Ein Großteil des Umbaus sollen mittelständische Auftragsfirmen erledigen. Derzeit werde der Markt nach Angeboten sondiert. "Wir haben schon Vorleistungen erbracht, aber Verträge mit Fremdfirmen gibt es noch nicht."

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