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Berlin: Kryptonale: In den Wasserspeichern Prenzlauer Berg tropfen Tonsequenzen von der Decke

Ein durchdringender Ton liegt schwer in dem dunklen, modrigen Raum. Ab und an tropfen helle Tonsequenzen von der Decke des alten Gewölbes.

Ein durchdringender Ton liegt schwer in dem dunklen, modrigen Raum. Ab und an tropfen helle Tonsequenzen von der Decke des alten Gewölbes. Rote Leuchtröhren erzeugen kleine warme Lichtinseln. Beklommenheit, Orientierungslosigkeit, dann wieder Wohlbehagen.

Die Klanginstallation "Defragmentation / red" im Großen Wasserspeicher in der Belforter Straße ist Teil der sechsten Kryptonale, die ab Freitag in den beiden denkmalgeschützten Wasserspeichern und erstmals auch im Dom am Lustgarten stattfindet. Das Kunstfestival präsentiert an drei aufeinander folgenden Wochenenden Klang- und Lichtinstallationen und darstellerische Performances, die eigens für die Wasserspeicher und den Dom konzipiert wurden und sich mit ihrer Architektur auseinandersetzen. Den Auftakt bildet ein Konzert des AVA Ensembles für die Musik des 21. Jahrhunderts mit Werken von Dieter Schnebel am Freitagabend um 20.30 Uhr im Kleinen Wasserspeicher (Eingang Kolmarer Straße). Anschließend bietet Iris Sputh eine Tanzperformance, bei der sie sich aus einem Kokon aus Alupapier pellt: die Metamorphose von der Larve zum Menschen. Im Hintergrund flimmert und zuckt die Lichtinstallation von Fred Pommerehn mit dem Titel "Nie sollst du mich befragen." Pommerehn will mit seinen Licht- und Schattenspielen die "Heiligkeit der Gewölberäume in Frage stellen".

Weitere Höhepunkte sind die Licht-Klang-Konzerte im Berliner Dom am 9. und 23. September, jeweils um 20.30 Uhr. Vier Fagotte und zwei Sopranistinnen spielen und singen mit und gegen eingespielte Außenlaute wie Möwenschreie und Straßengeräusche. Dazu gibt es eine Lichtinstallation von Karen Bartram, die innerhalb des prunkvollen Repräsentationsbaus einen neuen modernen Raum eröffnet.

Die Lichtinstallationen im Kleinen und im Großen Wasserspeicher können von Sonnabend bis zum 24. September täglich von 14 bis 23 Uhr besichtigt werden. Die Toninstallation "Zeitschwingung 3" von Johannes Wallmann findet täglich von 9 bis 19 Uhr jeweils zur halben Stunde im Berliner Dom statt.

fri

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