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Berlin: Kühle Töne

Als nach dem Abzug der Alliierten die „New Traditions“ ins Leben gerufen wurden, zur intensivierten Pflege der deutschamerikanischen Beziehungen, war die Welt noch in Ordnung. Eine neuere „new tradition“ nannte Ludwig von Reich vom American Chamber of Commerce das alljährliche Gänseessen der AMCham Germany, das zum zweiten Mal in Berlin stattfand.

Als nach dem Abzug der Alliierten die „New Traditions“ ins Leben gerufen wurden, zur intensivierten Pflege der deutschamerikanischen Beziehungen, war die Welt noch in Ordnung. Eine neuere „new tradition“ nannte Ludwig von Reich vom American Chamber of Commerce das alljährliche Gänseessen der AMCham Germany, das zum zweiten Mal in Berlin stattfand. Als Gastsprecher trat im Kongress- und Tagungszentrum am Pariser Platz 3 der amerikanische Botschafter Daniel Coats auf. Er begann nach gut amerikanischer Sitte mit einem leichten Einstieg, erwähnte dass er im vergangenen Jahr fast hundert Städte in Deutschland kennen gelernt habe und dass ein Redner, der vor dem Essen spricht, sich kurz fassen müsse. Bevor er dann auf die Wurzeln der deutsch-amerikanischen Beziehungen zu sprechen kam, sagte er etwas, was allgemein aufhorchen ließ und später noch Stoff für Tischgespräche gab. Niemand solle die schädlichen Auswirkungen der Kritik an der Irak-Politik der Amerikaner im deutschen Wahlkampf unterschätzen. Nach dem Gipfel in Prag hatten viele nicht mehr damit gerechnet, noch einmal so kühle Töne zu hören. Gegen Ende seiner Ausführungen zitierte er fast beschwörend Adenauer mit dem Satz, dass Frieden ohne Freiheit kein Frieden ist. Unter den Gästen, die in dem eigenwilligen Gebäude bei Chianti und Moselwein noch lange zusammensaßen, waren auch Gary Smith, Jeff Gedmin und Peter-Hans Keilbach . Bi

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