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100 Tage vor der Berlin-Wahl: Künast geht auf die SPD zu

Die grüne Spitzenkandidatin, Renate Künast, hat sich deutlicher als zuvor für eine Koalition mit der SPD ausgesprochen. SPD-Fraktions- und Parteichef Michael Müller nahm Künasts Hinwendung zur Berliner SPD sehr überrascht zur Kenntnis.

Von Sabine Beikler

Berlin - „Berlin braucht einen Wechsel an der Spitze. Die beste inhaltliche Basis sehe ich in einer grün-roten Koalition. Dafür trete ich ein“, sagte Künast am Freitag, 100 Tage vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus. „Ich setze auf den Regierungsauftrag und will Klaus Wowereit ablösen“, sagte sie weiter. Für ein Amt unter Rot-Grün mit einem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) stehe sie jedoch nicht zur Verfügung, wiederholte Künast ihre bekannte Position.

Ganz ausschließen wollte die Grünen-Politikerin ein Bündnis mit der Union nicht. Die Schnittmengen mit der Berliner CDU seien jedoch geringer als mit der SPD, sagte sie. Mit ihrer Ankündigung reagierte Künast nach eigenem Bekunden auf Spekulationen über mögliche Koalitionen in den vergangenen Wochen. Laut jüngster Meinungsumfragen wären in  Berlin eine rot-schwarze, eine grün-schwarze und eine rot-grüne Koalition möglich. Die SPD liegt bei 30 Prozent vor den Grünen mit 25 Prozent, der CDU (21 Prozent), der Linken (zwölf Prozent) und der FDP (vier Prozent).

Sehr überrascht nahm SPD-Fraktions- und Parteichef Michael Müller Künasts Hinwendung zur Berliner SPD zur Kenntnis. „Ob das eine verlässliche Aussage ist, kann ich nicht beurteilen. Das sind Vokabeln, aber wie schafft man eine Vertrauensbasis? Ich staune über die Neuausrichtung von Künast, zumal sie zuvor positive Akzente gegenüber der CDU gesetzt hat“, sagte Müller dem Tagesspiegel.

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