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Berlin: Kündigung für "Café Pssst!": Auch der Vermieter will das Wilmersdorfer Bordell loswerden

Das Café und Bordell "Pssst!" hat nicht nur Probleme mit dem Bezirksamt, sondern auch mit dem Vermieter.

Das Café und Bordell "Pssst!" hat nicht nur Probleme mit dem Bezirksamt, sondern auch mit dem Vermieter. Gestern teilte die Hausverwaltung mit, das Etablissement solle an der Brandenburgischen Straße 73 zum Jahresende ausziehen. Die Mietzahlungen von Wirtin Felicitas Weigmann könnten die wirtschaftlichen Nachteile nicht aufwiegen, sagte Geschäftsführer Uwe Paschke von der Firma "proline". Es gebe einen hohen Leerstand und bis zu 30-prozentige Mietminderungen anderer Nutzer wegen Belästigungen wie Lärm und Urinpfützen im Hof. Der Vermieter will das Bordell notfalls hinaus klagen - unabhängig vom Rechtsstreit um dessen Gaststättenlizenz, mit dem sich am 1. Dezember das Verwaltungsgericht befasst (wir berichteten).

Die Vermieter erwägen, den Gewerbeanteil im ganzen Haus zu senken und frühere Wohnungen "zurückzuwidmen". Das Haus war 1999 zwangsversteigert worden. Der vorherige Eigentümer Mecnun Arslan war in Immobilienskandale verstrickt; er ist untergetaucht und wird per Haftbefehl gesucht. Nach der Auktion nutzte die Erwerberfirma "Appel Grundvermögen" ihr Sonderkündigungsrecht: Das Bordell sollte schon im März dieses Jahres ausziehen. Dann wurde die Frist aber bis Jahresende verlängert.

Bordell-Chefin Weigmann glaubt, sich gegen die Räumung wehren zu können: Eine Sonderkündigung lasse sich nicht aufschieben. Doch vielleicht wird der drohende neue Prozess unnötig. Die Wirtin sucht ohnehin größere "Räume mit einer Tanzfläche" in Wilmersdorf. Gegenstandslos wäre der Streit natürlich auch, falls sie in der kommenden Woche ihre Gaststättenerlaubnis verliert.

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