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Berlin: Kulturelle Oase und finanzieller Problemfall

Für seine Fans ist das Tempodrom eine kulturelle Oase in der Großstadt, ein alternativbunter Farbfleck seit seinen Ursprüngen in einem Zirkuszelt im Tiergarten vor bald 24 Jahren. Für seine Kritiker aber ist das Veranstaltungszentrum eine Metapher für die unheilvolle Verbindung des Mauer-Berlins der 1980er Jahre mit dem Größenwahn-Berlin der 90er und dem Pleite-Berlin des neuen Jahrtausends.

Für seine Fans ist das Tempodrom eine kulturelle Oase in der Großstadt, ein alternativbunter Farbfleck seit seinen Ursprüngen in einem Zirkuszelt im Tiergarten vor bald 24 Jahren. Für seine Kritiker aber ist das Veranstaltungszentrum eine Metapher für die unheilvolle Verbindung des Mauer-Berlins der 1980er Jahre mit dem Größenwahn-Berlin der 90er und dem Pleite-Berlin des neuen Jahrtausends. Fest steht: Das einst von der gelernten Krankenschwester Irene Moessinger mit einer Millionen-Erbschaft ins Leben gerufene Projekt hat die Stadt kulturell enorm bereichert. Veranstaltungen wie die inzwischen weitgehend weggesparten „Heimatklänge“ wurden zur Institution. Zu einem finanziellen Problemfall größeren Ausmaßes geriet das Tempodrom erst in den späten 90ern, als das legendäre Zelt dem Kanzleramt weichen musste. Im Herbst 2001 eröffnete Moessinger ihren Neubau am Anhalter Bahnhof. Die Kosten waren derweil von einst veranschlagten 16 Millionen Euro auf rund 30 Millionen Euro gestiegen – und wurden größtenteils mit öffentlichen Geldern von Land, Bund und EU bezahlt.lvt

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