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© promo

Kulturmarketing: Lockruf der Kreativen

Eine neue Anzeigenkampagne wirbt für einen Berlin-Besuch, aber der Mann mit der Werbetrommel geht.

Mit Anzeigen in Zeitungen und Illustrierten soll deutschlandweit Reklame für einen Besuch in Berlin gemacht werden. Diese „touristische Kulturmarketingkampagne“ der Berlin-Tourismus-Marketinggesellschaft (BTM) startet an 10. September und soll „die einzigartige, facettenreiche Mischung der Hauptstadt aus Lifestyle und Hochkultur, Experiment und Tradition, Geschichte und Aufbruch“ zeigen. Die BTM nennt vor allem „weltoffene Singles, Paare und Best Ager sowie junge, erlebnisorientierte Menschen“ als Zielgruppe. Drei Millionen Euro stellt die Stadt dafür zur Verfügung, sieben Fotomotive sollen als Blickfang das aus der deutschen Fußballpokalbegeisterung kommende Motto „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ ergänzen. Typische, aber vielleicht nicht gerade die originellsten Fotomotive illustrieren das kreative, bewegende und geschichtsträchtige Berlin (siehe Bilder rechts) sowie die Stadt des Glamours, der Musik, des Shoppings und der modernen Kunst.

Dass Berlin ohnehin touristisch „in“ ist, beweist die Halbjahresbilanz von 2007: Bis Juni registrierten die Hotels acht Millionen Übernachtungen, 11,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2006. „Bis zum Jahresende erwarten wir zwischen 17,3 und 17,5 Millionen Übernachtungen“, sagt BTM-Geschäftsführer Hanns Peter Nerger. Der aus Süddeutschland stammende oberste Berlin-Werber kündigte gestern an, zum Jahresende 2008 seinen Posten aufzugeben, um „zu privatisieren“. Nerger ist jetzt 60 Jahre alt, er war zum 1. Oktober 1993 als Geschäftsführer der BTM bestellt worden und hat seitdem erfolgreich dafür gearbeitet, dass Berlin nicht nur in Deutschland längst zum Reiseziel Nummer eins geworden ist, sondern auch in Europa in die touristische Champions League mit London, Paris und Rom aufsteigen konnte. „Nach 15 Jahren kann man auch mal etwas anderes machen“, sagt Nerger, aber vorerst reist er weiter durch die Welt, um Touristen an die Spree zu locken. Und vielleicht gelingt es ihm ja noch, sein Traumziel zu erreichen: 20 Millionen Übernachtungen in einem Jahr.

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