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Berlin: Kunst erobert die Potsdamer Straße – bei der „Magistrale-Kulturnacht“

Als der Maler und Bühnenbildner Stannes Schwarz gestern Mittag auf der Potsdamer Straße Musikgeräte ins Auto lädt, steht er noch unter dem Eindruck des letzten Abends. Da hatte er mit dem Musiker und Tontechniker Frank Bredow in der „TattooArtGallery“ vor vollem Haus ein Live-Hörspiel veranstaltet.

Als der Maler und Bühnenbildner Stannes Schwarz gestern Mittag auf der Potsdamer Straße Musikgeräte ins Auto lädt, steht er noch unter dem Eindruck des letzten Abends. Da hatte er mit dem Musiker und Tontechniker Frank Bredow in der „TattooArtGallery“ vor vollem Haus ein Live-Hörspiel veranstaltet. Sein Titel könnte auch für die Potsdamer Straße gelten: „Die Steigerung im Allgemeinen.“

Schwarz zeigt sich begeistert, welches künstlerische Potenzial die Straße zu bieten hat – und wie viele Leute es auf die Beine bringt. Denn was die Veranstalter der vierten „Magistrale-Kulturnacht“ am Sonnabend präsentierten, war das bislang umfangreichste Programm. Die Potsdamer Straße soll damit allgemein, vor allem aber als „lebendiger Kulturstandort“ stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Tausende Besucher staunten schon am Nachmittag, wie viele Galerien es gibt, wie viele Künstler hier wohnen und ihre Ateliers haben. Zwischen Kleistpark und Schöneberger Ufer waren Läden, Cafés und Höfe für Ausstellungen und Musik geöffnet – wie etwa der schöne Hof der Fleischerei Staroske, in dem Alt-Berliner Musik zu hören war.

An fast 100 Veranstaltungsorten zeigten rund 200 Künstler ihr Werk. So gab es Lichtinstallationen am Schöneberger Ufer, die „Stadt-Geister“ darstellen sollten, die der Stadt entfliehen – dazu bestand aber eigentlich kein Anlass, schließlich waren die Veranstaltungen an diesem Abend viel zu schön: In der Apostelkirche war Jazz zu hören, im Wintergarten Kalligraphie aus Japan zu sehen. An der Pallasstraße präsentierten sich jugendliche Trommelgruppen.

Im Anton-von-Werner-Haus auf dem Hof des Tagesspiegel-Gebäudes zeigten die Künstlerinnen Anita Staudt und Viola Bendzko ihre Werke, öffneten die Ateliers. Der Tagesspiegel selbst lud zur Buchpräsentation „Die Potsdamer Straße, Geschichten, Mythen und Metamorphosen“ von Sybille Nägele und Joy Markert ein. Die Geschäftsstelle bot auch kostenloses Surfen im Internet und Einblicke in die laufende Zeitungsproduktion. Und – was auch wichtig war an diesem Abend: Die aktuellen Ergebnisse des Fußballspiels Deutschland gegen Irland.

Veranstalter der „Magistrale-Kulturnacht“ waren übrigens wiederum das Quartiersmanagement Magdeburger Platz, das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und die Interessengemeinschaft Potsdamer Straße. C. v. L.

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