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Berlin: Kunsthaus Acud: Rettung in letzter Minute

Dem Kunsthaus Acud in der Veteranenstraße in Mitte gelang eine Rettung in letzter Minute. Es hatte Räumungsklagen im Nacken, das Haus Nummer 21 war bereits an jemand anderen verkauft.

Dem Kunsthaus Acud in der Veteranenstraße in Mitte gelang eine Rettung in letzter Minute. Es hatte Räumungsklagen im Nacken, das Haus Nummer 21 war bereits an jemand anderen verkauft. Da konnte der Kustverein das Blatt wenden. Der Verkauf wurde rückgängig gemacht, die Stiftung "Umverteilen" aus Kreuzberg erwarb das Gebäude - wie berichtet - für 900 000 Mark. Heute wollen "Umverteilen" und das Acud einen Erbbaurechtsvertrag über 50 Jahre abschließen. Das Kulturzentrum mit Kino, Galerie, Theater, Club und Jazzcafé soll nun saniert werden. Ein für Mittes Kulturszene prägendes Projekt bleibt erhalten. "Wir sind außerordentlich stolz über das Ergebnis", sagte gestern der Vorstandsvorsitzende des Kunstvereins, Stefan Donath. Boulevard Berlin: Was die Stadt bewegt... Rund 4,5 Millionen Mark will das Acud in Zukunft in den renovierungsbedürftigen Altbau gegenüber dem Volkspark am Weinbergsweg investieren. Die bislang noch nicht genutzen Remisen sollen zu zwei Kinosälen ausgebaut, ein großer Konzertsaal soll eingerichtet, Dach, Fassaden und Toilette renoviert werden. Das Acud hofft nach Angaben von Geschäftsführerin Jutta Braband, rund 40 Prozent der Mittel aus einem Fördertopf der Bauverwaltung zu bekommen. Der Antrag dafür läuft. Dieselbe Summe will es als Darlehen bei einer Bank aufnehmen. Den Rest müsste das Kulturzentrum selbst bezahlen. Alles in allem handle es sich "um eine ziemliche Summe. Wir haben uns viel vorgenommen", sagte Vorstandsmitglied Horst Edler.

Die Galerie Acud wurde im Wendejahr 1989 in der Rykestraße in Prenzlauer Berg eröffnet. Der Platz wurde schnell zu eng. Über den Runden Tisch gelangte der Kunstverein 1991 an das Haus in der Veteranenstraße, das er umbaute. Bald stellte sich heraus, dass zwei Erbengemeinschaften die Rückübertragung beanspruchten. 1999 bekamen die jüdischen Erben das Haus zurück. Das Acud wollte die Immobilie nach Angaben Edlers schon damals kaufen. Es habe Geld gesammelt, die Stiftung "Umverteilen" den Erben 800 000 Mark geboten. Plötzlich habe ein Makler ihnen das Haus "vor der Nase weggekauft", sagte Acud-Sprecherin Dagmar Kaczor. Er habe dort Eigentumswohnungen geplant.

Offenbar liegt es an der Hartnäckigkeit des Kunstvereins, dass dieses Geschäft rückgängig gemacht werden konnte. Der Makler "habe verstanden, dass das ein wunderbares Projekt" sei, sagte Braband. Die Erben seien vom ersten Kaufvertrag zurückgetreten, Geld sei noch nicht geflossen.

tob

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