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Berlin: Kunstherz aus Berlin rettet Kind in USA Firma „Berlinheart“ stellt Gerät für Babys her

Immer dann, wenn es um eine medizinisch aussichtslose Situation, heißt es oft: In den USA gibt es da einen Spezialisten… Doch diesmal dachten amerikanische Ärzte: In Deutschland, in Berlin gibt es ein Gerät, das als einziges noch helfen kann. Eine so außergewöhnliche Geschichte, dass ihr selbst die „New York Times“ Platz auf der Titelseite einräumte.

Immer dann, wenn es um eine medizinisch aussichtslose Situation, heißt es oft: In den USA gibt es da einen Spezialisten… Doch diesmal dachten amerikanische Ärzte: In Deutschland, in Berlin gibt es ein Gerät, das als einziges noch helfen kann. Eine so außergewöhnliche Geschichte, dass ihr selbst die „New York Times“ Platz auf der Titelseite einräumte. Was war passiert? Der kleine Miles aus Sacramento in Kalifornien, gerade fünf Monate alt, war am 13. Juli dem Tode schon sehr nahe. Viren hatten sein Herz derartig geschädigt, dass es nur noch mit geringster Kraft pumpen konnte. Die Blutversorgung des Körpers klappte nicht mehr. Dann hörten die Eltern, dass eine Berliner Firma gemeinsam mit dem Deutschen Herzzentrum eine künstliche Pumpe nur für Kleinstkinder entwickelt hatte. Und tatsächlich: Das Lankwitzer Unternehmen Berlinheart, auf die Produktion von Herzunterstützungssystemen spezialisiert, stellt auch eine Spezialpumpe für Säuglinge her, fast als einzige Firma weltweit. Denn eigentlich lohnt sich das nicht. „Die Nachfrage ist zu gering“, sagt Peter Göttel von Berlinheart. Rund 50 Stück der „Excor“ genannten Geräte, die dem kindlichen Körper entsprechend miniaturisiert sind und pro Stück zwischen 12000 und 15000 Euro kosten, habe man seit 1996 eingesetzt. Aber nur die eigentliche Pumpe ist klein. Denn „Excor“ wird von einem rund 90 Kilogramm schweren Antriebssystem rhythmisch mit Druckluft versorgt und kann dadurch pumpen.

Am Freitag kam die E-Mail aus Kalifornien, am Montag flog Göttel, nachdem er am Wochenende eine Sondergenehmigung der US-Behörden eingeholt hatte. „Im Gegensatz zu Europa ist unser Herz in Amerika nicht zugelassen.“ Als Göttel mit dem Herz am Montagmittag in Stanford eintraf, musste alles schnell gehen. „Das Baby war schon grau und ganz kalt.“ Doch er war rechtzeitig da und die Operation gelang. Miles ist gerettet, wartet jetzt auf ein Spenderherz.

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