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Berlin: Kunstsammler Berggruen soll Ehrenbürger werden

SPD-Fraktionschef Müller: Es gibt parteiübergreifend Konsens

Von Sabine Beikler

Heinz Berggruen, einer der erfolgreichsten europäischen Kunstsammler der klassischen Moderne, soll nach Informationen des Tagesspiegels Ehrenbürger des Landes Berlin werden. Das bestätigte SPD-Fraktionschef Michael Müller dieser Zeitung. „Es gibt einen parteiübergreifenden Konsens darüber“, sagte Müller. Damit wird Heinz Berggruen der erste jüdische Mitbürger seit dem Zweiten Weltkrieg sein, dem die bedeutendste Auszeichnung Berlins verliehen wird.

Im Jahr 2000 hat der 90-Jährige seine Sammlung dem Land verkauft. Die Sammlung Berggruen gilt neben der Neuen und Alten Nationalgalerie, der Friedrichswerderschen Kirche, dem Hamburger Bahnhof und dem Museum für Gegenwart als die fünfte Säule der Nationalgalerie. Sie befindet sich im westlichen Stülerbau, wo auch Heinz Berggruen eine Wohnung hat. Außer in Berlin lebt er noch in Paris.

Im Zusammenhang mit der Ehrenbürgerwürde kritisiert SPD-Fraktionschef Müller das Verhalten der CDU. Unionspolitiker hatten, wie berichtet, öffentlich gefordert, Wolfgang Schäuble zum Ehrenbürger zu machen. „Das entspricht nicht den Gepflogenheiten“, sagte Müller. Schäuble habe in der Spendenaffäre der Bundes-CDU „keine gute Figur“ gemacht, hatte zuvor schon PDS-Landeschef Stefan Liebich gesagt. Auch in der Berliner CDU sei man über den Vorstoß von Ex-Senatssprecher Michael-Andreas Butz (CDU) nicht glücklich, hieß es.

Üblicherweise werden Ehrenbürger-Vorschläge an die Senatskanzlei herangetragen, die diskret an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses weitergeleitet werden. Dieser informiert wiederum die Fraktionschefs darüber und eruiert in vertraulichen Gesprächen, ob die Parteien dem Vorschlag zustimmen würden. „Das ist mit viel Feingefühl verbunden“, sagt Müller. Eine für die Ehrenbürgerwürde in Frage kommende Person dürfe nicht wie im Falle von Schäuble „öffentlich verbrannt“ werden.

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