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Berlin: "Kursk"-Unglück: Berliner Russen beten für Rettung

"Wir beten jetzt alle für diese Unglücklichen." Vater Sergius von der Russisch-orthodoxen Kirche in Tegel glaubt, dass die Soldaten und Offiziere, die in dem im Nordmeer gesunkenen U-Boot eingeschlossen sind, die Anteilnahme fühlen: Die Gebete aller russischen Gläubigen - auch der in der Berliner Diaspora lebenden.

"Wir beten jetzt alle für diese Unglücklichen." Vater Sergius von der Russisch-orthodoxen Kirche in Tegel glaubt, dass die Soldaten und Offiziere, die in dem im Nordmeer gesunkenen U-Boot eingeschlossen sind, die Anteilnahme fühlen: Die Gebete aller russischen Gläubigen - auch der in der Berliner Diaspora lebenden. Die, die dort unten hoffentlich noch lebten, seien in einer schrecklichen Lage. "Ohne Luft, ohne Licht, ohne Essen - aber sie leben, und wir sind in unseren Gedanken und Gebeten bei ihnen."

Die kleine Tegeler Gemeinde begeht am heutigen Sonnabend ihren ersten Gottesdienst nach der Katastrophe. Vater Sergius will gemeinsam mit den Gläubigen für den Erfolg der britischen Rettungsaktion beten. Am Sonntag um 11 Uhr 30 treten vor der Friedhofskirche (Wittestraße 37) noch einmal die in Berlin gestrandeten russischen Sängerknaben auf (wir berichteten). "Ich hoffe, dass ich dann schon ein Dankgebet sprechen kann", sagt Vater Sergius.

Auch in der Russischen Botschaft ist die Sorge um die Eingeschlossenen groß. Persönlich betroffen sei keiner der Mitarbeiter, sagt Botschaftssprecher Viktor Koslikin, auch wenn viele Angehörige in der Marine hätten. Bewegend seien die Zeichen der Anteilnahme, die in der Botschaft ankämen.

Evangelische und katholische Kirchengemeinden berichten von Gebeten für die U-Boot-Besatzung, sagt Koslikin. In Berlin lebende Russen und Deutsche erkundigen sich bei der Botschaft telefonisch nach dem Stand der Rettungsaktion. "Von "technisch versierten Menschen" erhält die Botschaft auch Vorschläge, wie die Rettung bewerkstelligt werden könnte. Ein Mann aus München schickte eine Ausarbeitung über die "Stabilisierung der Rettungskapsel" - mit der Bitte an die Botschaft, den Text nach Moskau weiterzuleiten. Andere Briefschreiber fragten, warum die westliche Hilfe so spät angenommen wurde. Ihnen erklärt die Botschaft, dass Rettungskapseln der NATO technisch kaum mit dem russischen System koppelbar seien. Auch ein Hilfsangebot des Bundesverteidigungsministeriums hat Koslikin nach Moskau übermittelt.

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