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Berlin: Kuschelpopper

Wer auf Wahlplakaten noch nach politischen Programm forscht, der hat die letzten Jahrzehnte verschlafen. Die Werbestrategen suchen um jeden Preis nach Schlüsselreizen: Wenn es prickelt oder am besten gleich knallt, liegen sie richtig.

Wer auf Wahlplakaten noch nach politischen Programm forscht, der hat die letzten Jahrzehnte verschlafen. Die Werbestrategen suchen um jeden Preis nach Schlüsselreizen: Wenn es prickelt oder am besten gleich knallt, liegen sie richtig. Hey, ein Foto von Desirée Nick auf dem fiktiven Lotter-Schreibtisch des Regierenden, das ist genau die Linie. Fast hätte es keiner richtig mitbekommen, hätte sich die Künstlerin nicht gerade noch empört zu Wort gemeldet. Spandaus Bürgermeister Konrad Birkholz kuschelt mit den Buddy-Bären, eine etwas riskante Vereinnahmung des bunten Allzwecksymbols – schon gibt es wieder Krach, aber der Zweck ist letztlich erfüllt.

Aber was soll das nun bloß alles bedeuten? Ein Plakat – es gehört offenbar in die Kampagne der „Grauen“, beschwört die Rentenproblematik, irgendwie. Ein fideles Rentnerpaar geht in den Clinch, drüber steht „Poppen“, drunter „für bessere Renten“, und was das bedeutet, liebe Kinder, können euch vermutlich auch die Wahlkämpfer ganz genau nicht erklären.

Ach, das ist alles nur das Grundrauschen des Wahlkampfs. Und am 18.September ist alles vorbei. (Seite 8)

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