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Berlin: Lachen und lächeln

In der Judo-Bundesliga erreicht Mahrzahn die Play-offs, der SC Berlin hat dagegen keine Chance

„Ehrlich kämpfen, bescheiden siegen, lächelnd verlieren“, so lautet eine Maxime im Judo. Ehrlich und fair kämpfen – das traf auf alle Judokas zu, die sich mit ihren schwarzen Gürteln im Marzahner Freizeitforum auf der Kampfmatte gegenüberstanden. Die männlichen Kämpfer des Marzahner BSV traten in der Bundesliga gegen den JC Bottrop an. Thomas Franke, der Marzahner Trainer, wirkte von Beginn an siegesgewiss. So verfolgte er die Kampfaktionen seiner Schützlinge mit einem Lachen und ohne Anzeichen größerer Anspannung. Nur ab und zu erhob er sich, ging einige Schritte auf den Mattenrand zu und rief energisch: „Halt fest mit links!“

Die Marzahner waren zu den 14 Einzelkämpfen in Bestbesetzung angetreten, am Ende hieß es 10:4. Der kürzeste Kampf in diesem Duell dauerte gerade einmal acht Sekunden. Frank Möller konnte das Team jedoch nur von der Bank aus anfeuern. Der Schwergewichtler hatte sich bei den erst vor einigen Tagen zu Ende gegangenen Judo-Weltmeisterschaften im japanischen Osaka mit einem fünften Platz für Olympia 2004 in Athen qualifiziert, dabei allerdings einen Bänderriss im rechten Fuß erlitten. Mit ihrem Sieg sicherten sich die Marzahner bereits am vorletzten Kampftag einen Play-off-Platz.

Weniger gut lief es für die Stadtkonkurrenten vom SC Berlin beim 6:8 gegen das Team aus Frankfurt (Oder). Die Hohenschönhausener vergaben gegen die in dieser Saison noch ungeschlagenen Frankfurter ihre letzte Play-off-Chance. Die Nachwuchshoffnung Christian Ultsch, Sohn von Detlef Ultsch, dem ersten deutschen Judo-Weltmeister überhaupt und heutigen Junioren-Bundestrainer, war wegen einer Knieverletzung nicht einsatzfähig. Er konnte der Niederlage seiner Mannschaft zumindest etwas Positives abgewinnen. „Wir haben heute gut gekämpft. Sonst sah es gegen Frankfurt schlimmer aus.“ Insgesamt nannte Ultsch die Saison aber „verkorkst“.

Und so blieb dem SC Berlin nur eines: lächelnd verlieren.

Christopher Lück

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