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© dpa

Lärm: Morgens früh um sieben

…kommt die Motorsäge. Und zwar so laut, dass dann garantiert keiner mehr schläft oder auch nur ein Wort am Frühstückstisch versteht. Muss das so sein?

Woiiiiiiiing, woiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing. Was, wo, Wecker? Ein schreckliches Geräusch weckt mich auf. Es ist 7:05 Uhr. Früh aufstehen macht mir eigentlich nichts aus, ich arbeite im Schichtdienst. Sonst klingelt der Wecker deshalb auch mal gern schon um kurz vor fünf Uhr. Aber heute eben nicht. Heute hätte ich bis mindestens halb acht schlafen können. Und die letzte halbe Stunde Schlaf ist komischerweise die, die einem am wertvollsten vorkommt. Mir zumindest.

Aber jetzt eben: woiiiing oder auch jauuuiiing. Dazu leise Männerstimmen, die sich in unserem Hinterhof Anweisungen zuraunen. Ein Rollkommando, das sich an irgendwelchen Büschen zu schaffen macht. Baumarbeiten. Ich halte mir ein Kissen aufs Ohr.

Nach zehn Minuten ist der Spuk vorbei und meine Laune im Keller. Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr einzuschlafen. Sieben Uhr: ja, es stimmt, ab diesem Zeitpunkt darf Lärm gemacht werden. Bis 20 Uhr übrigens. Aber muss es denn wirklich unbedingt so früh sein? Entweder man schläft zu diesem Zeitpunkt noch oder man sitzt – zum Beispiel mit Schulkindern – am Frühstückstisch. Ein paar Leute arbeiten bestimmt auch schon, aber das ist wahrscheinlich die Minderheit. Um elf Uhr dagegen wäre man entweder arbeiten, in der Schule, beim Einkaufen oder wenigstens mental und physisch schon so weit stabilisiert, dass man eine Chance hätte, irgendwie zu flüchten.

Natürlich müssen auch die Herren mit der Kettensäge ihre Arbeit tun. Aber könnte man das nicht so einrichten, dass sie zuerst in einem Park die Bäume beschneiden und erst dann die Hinterhöfe unsicher machen? Hallo Einsatzplaner: Habt Erbarmen.

Morgen früh kommt übrigens die Müllabfuhr und nimmt die Altglascontainer mit. Aber da habe ich zum Glück wieder Frühschicht.

Liebe Leser, welche Erfahrungen haben Sie mit Lärm gemacht? Welches Geräusch nervt Sie am meisten? Schreiben Sie uns – und nutzen dazu die Kommentarfunktion am Ende des Artikels.

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