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Nach 72 Jahren erklingen zum ersten Mal die Glocken wieder.

© Doris Spiekermann-Klaas

Läuten mit Leuten: Parochialkirche weiht ihr neues Glockenspiel ein

Nach 72 Jahren klangen die Glocken endlich wieder. Hunderte lauschen beim Open-Air-Konzert vor der Parochialkirche dem neuen Glockenspiel.

Erstmals seit 72 Jahren haben am Sonntag in der Parochialkirche wieder die Glocken geläutet. Der Carilloneur Wilhelm Ritter aus Kassel weihte das neue Glockenspiel mit einem Open-Air-Konzert ein. Rund eine Stunde lang bespielte er die Klaviatur, die sich in einem Holzhäuschen, 178 Stufen über dem Kirchenschiff im Turm befindet.

Bis zur Stralauer Allee hinaus drängten sich etwa tausend Leute und schauten zu dem kupferglänzenden Kirchturm hinauf. „Es ist erhebend, zu sehen, wie eine Kirche wieder aufersteht“, sagte eine Besucherin, die die Parochialkirche noch im Originalzustand kannte.

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Organist Wilhelm Ritter ließ nach 72 Jahren zum ersten Mal wieder die Glocken klingen.
Organist Wilhelm Ritter ließ nach 72 Jahren zum ersten Mal wieder die Glocken klingen.

© Doris Spiekermann-Klaas

Bis Ende des Jahres soll der Kirchturm fertig sein

Im Frühjahr 1944 zerstörten Bomben Berlins ersten barocken Kirchenbau. Nur die Grundmauern blieben stehen, Turm und Glockenspiel lagen in Trümmern. Seitdem ragte nur noch ein Stumpf in die Höhe. Nach der Wende begannen die Rekonstruktionsarbeiten durch den Architekten Jochen Langeheinecke. Seit zwei Jahren liegt die alleinige Bauherrschaft für den Kirchturm bei dem Verein Denk mal an Berlin.

Unternehmer Hans Wall förderte die Arbeiten mit einer Spende von 420.000 Euro. Statt wie zuvor 37 Bronzeglocken wurden nun sogar 52 eingebaut, gegossen von derselben holländischen Firma Petit & Fritsen, die auch vor 300 Jahren das Gotteshaus ausstattete. Die Replik des Kirchturms soll laut Architekt bis Ende des Jahres vollständig hergestellt sein.

Lisa McMinn

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