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1.600 solcher Cannabis-Pflanzen wuchsen in der Lagerhalle in Marienfelde.

© dpa

Lagerhalle in Berlin-Marienfelde: Cannabis auf zwei Etagen

Zwei Männer, ein Plan, ein illegales Projekt: Auf zwei Etagen wollten sie Cannabis anbauen und so ihren Geldsorgen ein Ende bereiten. Jetzt müssen sie statt mit dem großen Geld mit einer Gefängnisstrafe rechnen.

Sie klagten sich beim Bier gegenseitig ihre finanziellen Sorgen und kamen auf eine Idee: Als Cannabis-Bauern wollten ein Inhaber einer Metallbaufirma und ein gelernter Bademeister das große Geld machen. Eine Remise in Marienfelde wurde zum berauschenden Tatort. 1.600 Pflanzen waren es am Ende, die Sandro M. und Christian B. abernten wollten. Doch nun sitzen die 38 und 39 Jahre alten Männer vor Gericht und müssen mit einer längeren Zeit hinter Gittern rechnen.

Nicht kleckern, sondern klotzen. Das schien ihre Devise zu sein. „Wir haben mehr als 20.000 Euro investiert“, gestand der damalige Unternehmer. Die Remise habe er ursprünglich angemietet, um Maschinen unterzustellen. In der großen Lagerhalle auf einem Gewerbegelände aber sei ab Ende 2013 heftig gewerkelt worden.

Bruder baute für 10 Euro Stundenlohn die Anlage

Zweistöckig sollte die Zucht laufen. Sandro M., als Firmenchef viel beschäftigt, bat seinen Bruder um Hilfe. „Er ist geschickter als ich“, sagte M. nun. „Solange keine Botanik drin war, wusste er aber nicht, was geplant war.“ Der 40-Jährige bekam zehn Euro die Stunde und baute fleißig. Als die Polizei im August nach einem Hinweis kam, wurde auch er abgeführt. Nun ist er der dritte Angeklagte.

„Mit 25 Samen haben wir begonnen“, sagte der Ex-Unternehmer. Sie seien keine Experten. „Wir hatten angelesenes Wissen.“ Belüftung, Licht, Wärme. Es wurde am Stromzähler manipuliert, um die Energiekosten nicht explodieren zu lassen. Zwar wuchsen die Pflanzen, doch mit ihnen auch Schädlinge: Spinnmilben vermasselten die erste Ernte.

Ein Duo sind Sandro M. und Christian B. inzwischen nicht mehr. M. sagte, im Juli hätten sie trotz Schädlingsbefall zwei Kilo Cannabis für 6.800 Euro verkauft. B. habe sich darum gekümmert. Nach Version von B. aber nahmen sie keinen Euro ein. Die Fortsetzung folgt am Montag.

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