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Berlin: Land will Konzession für Gas und Strom Neuer Geschäftsführer für „Berlin Energie“

Berlin meint es ernst mit seinen Bewerbungen für die Konzessionen des Gas- und des Stromnetzes. „Wir haben den politischen Auftrag, dass das Land mehr Verantwortung übernehmen und die Netze nicht den Privaten überlassen soll“, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) am Mittwoch bei der Eröffnung der 14.

Von Sabine Beikler

Berlin meint es ernst mit seinen Bewerbungen für die Konzessionen des Gas- und des Stromnetzes. „Wir haben den politischen Auftrag, dass das Land mehr Verantwortung übernehmen und die Netze nicht den Privaten überlassen soll“, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) am Mittwoch bei der Eröffnung der 14. Berliner Energietage im Ludwig-Erhard-Haus in Charlottenburg. Mit der landeseigenen Gesellschaft Berlin-Energie soll die Rekommunalisierung realisiert und Szenarien für die Gründung eines Stadtwerkes erarbeitet werden. Neuer Chef von Berlin-Energie wird Wolfgang Neldner.

Der 56-Jährige ist ein ausgewiesener Netzexperte. Der Diplom-Elektroingenieur war unter anderem für die Veag Vereinigte Energiewerke AG in Berlin im Netzbereich und als technischer Geschäftsführer der Vattenfall Europe Transmission tätig. Neldner hat die „elektrische Wiedervereinigung“ des ost- und westdeutschen Verbundnetzes mitverantwortet. „Energienetze müssen ein Teil des Stadtentwicklungskonzeptes 2030 werden“, sagte Neldner bei seiner Vorstellung am Mittwoch. Die Bewerbungsverfahren für das Gas- und Stromnetz laufen. Ende dieses Jahres wird die neue Konzession für das Gasnetz, Ende 2014 für das Stromnetz vergeben.

Berlin hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 eine klimaneutrale Stadt zu werden: 21,3 Millionen Tonnen Kohlendioxidausstoß hatten die Berliner Verbraucher 2010 zu verantworten – das sind 5,9 Prozent mehr als im Jahr davor. Müllers Verwaltung hat beim Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie Berlin klimaneutral werden kann. Die Studie soll bis Ende 2013 vorliegen. Noch unter Rot-Rot scheiterte das geplante Klimaschutzgesetz. Stattdessen will die rot-schwarze Koalition noch in diesem Jahr ein Energiewendegesetz vorlegen, in dem konkrete Maßnahmen festgeschrieben werden sollen. „Die Energiewende muss Querschnittsaufgabe sein“, sagte Senator Müller angesichts steigender Bevölkerungsprognosen. Sabine Beikler

Infos über die Berliner Energietage: www.berliner-energietage.de

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