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Landesbank Berlin: Sparkassen rechnen mit Erfolg ihres Gebots

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband ist zuversichtlich, im Bieterprozess um den zum Verkauf stehenden Anteil der Landesbank Berlin die Nase vorn zu haben.

Berlin - "Der DSGV dürfte der einzige Interessent sein, der vom Geschäftsmodell und der Geschäftsphilosophie her die gestellten Bedingungen glaubwürdig vertreten kann", sagte das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) Karl-Peter Schackmann-Fallis.

Das Land Berlin hatte beim Start des Verkaufsprozess Mitte Januar Bedingungen an den potenziellen Käufer gestellt. So soll es unter anderem eine Arbeitsplatzgarantie geben sowie der Standort Berlin erhalten und weiterentwickelt werden.

Zusammen mit der Landesbank Berlin (LBB) steht auch deren Tochter Berliner Sparkasse zum Verkauf. Die Sparkassen-Lobby, der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, will verhindern, dass die Berliner Sparkasse in die Hände einer Privatbank oder eines Finanzinvestors fällt, da somit ein Präzedenzfall für die Privatisierung von Sparkassen entstehen würde. Die deutschen Sparkassen wollen ihr Berliner Schwesterinstitut daher über eine Erwerbergesellschaft kaufen.

Zustimmung der Regionalverbände erforderlich

Der DSGV benötigt für ein offizielles Gebot allerdings noch die Zustimmung der zwölf Regionalverbände, von denen sich bislang sechs für das Vorhaben ausgesprochen haben. Schackmann-Fallis geht dabei davon aus, dass der DSGV kein Problem haben wird, die Zustimmung aller Regionalverbände für das LBB-Gebot zu bekommen. "Ich glaube, dass sich alle Sparkassen unserem Konzept anschließen werden", sagte er.

Bis zum 5. Februar müssen potenzielle Bieter ihr Interesse für eine Teilnahme an dem Verkaufsprozess abgeben. Dieser war nötig geworden, weil das Land Berlin aufgrund einer Entscheidung der EU-Kommission seine Anteile an der ehemaligen Bankgesellschaft Berlin bis Ende 2007 verkaufen muss. Das war Auflage bei der Genehmigung von Milliardenhilfen für die in Schieflage geratene Bankgesellschaft, wie die LBB zuvor hieß.

BayernLB nimmt an Verkaufsverfahren teil

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) wird an dem Bieterprozess um den zum Verkauf stehenden Anteil der Landesbank Berlin teilnehmen. "Die Gremien haben entschieden, eine Interessensbekundung für die LBB abzugeben", sagte ein Sprecher der BayernLB. Nach der Landesbank Baden-Württemberg hat damit die zweite Landesbank die Abgabe zumindest einer Interessensbekundung signalisiert. Die öffentlich-rechtlichen Institute stellen sich dadurch zumindest formal in Konkurrenz zu den Sparkassen, die die LBB über eine Erwerbergemeinschaft kaufen wollen.

Branchenbeobachter rechnen nun damit, dass auch die WestLB und die HSH Nordbank eine Teilnahme an dem Verkaufsprozess ernsthaft diskutieren. Ein Sprecher der HSH Nordbank sagte indes, die HSH werde von sich aus nicht aktiv werden. Bei der WestLB scheint eine Entscheidung nicht gefallen. Die Bank werde im Einvernehmen mit ihren Eigentümern und unter Ausschöpfung der Frist am 5. Februar über die Abgabe einer Interessensbekundung entscheiden, sagte ein Sprecher. (tso/ddp)

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