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Landesbank Berlin: Verkaufsprozesses offiziell gestartet

Der offizielle Startschuss zum Verkauf der Anteile vom Land Berlin an seiner Landesbank ist gefallen: Finanzsenator Thilo Sarrazin ist zuversichtlich, dass ein Käufer gefunden wird.

Berlin - "An der Bank, die wir gemäß Auflagen der EU jetzt verkaufen müssen, hat bereits eine Reihe potenzieller Investoren reges Interesse gezeigt", erklärte Sarrazin (SPD). Die Entscheidung über den Zuschlag oder die Platzierung werde Berlin auf der Grundlage einer ergebnisoffenen Prüfung treffen, kündigte er an.

Das Land Berlin hatte am Freitagmorgen offiziell den Verkaufsprozess für seinen 81-prozentigen Anteil an der Landesbank Berlin gestartet. In Zeitungsanzeigen werden potenzielle Käufer aufgefordert, ihre Interessenbekundungen bis zum 5. Februar der Investmentbank UBS mitzuteilen.

Für das Land spielt Sarrazin zufolge neben dem Verkaufserlös eine wichtige Rolle, welcher Weg die besten Perspektiven für die weitere Entwicklung des Unternehmens am Standort Berlin bietet. Die UBS lotet neben einem Komplettverkauf des Anteils auch die Platzierung des 81-prozentigen Anteils des Landes Berlin an der Börse aus. Für den Anteil des Landes Berlin wird der Käufer nach Einschätzung von Analysten mindestens vier Milliarden Euro aufbringen müssen.

Auflagen für den Käufer

In der "Financial Times Deutschland" machte Sarrazin ferner deutlich, dass das Land einem möglichen Erwerber gewisse Auflagen machen werde. Dazu gehöre eine generelle Standort- sowie eine Arbeitsplatzgarantie über zehn Jahre.

Um die Landesbank - die ehemalige Bankgesellschaft Berlin - mit ihrer Tochter Berliner Sparkasse wird ein heftiger Bieterwettstreit erwartet. Zum einen gilt die Sparkasse mit ihren rund zwei Millionen Privatkunden als attraktives Kaufobjekt im stark fragmentierten deutschen Markt. Auf der anderen Seite will die deutsche Sparkassenlobby, der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), mit aller Macht verhindern, dass die Berliner Sparkasse in die Hände einer Privatbank fällt und somit ein Präzedenzfall für die Privatisierung von Sparkassen geschaffen wird. (tso/ddp)

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