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Elternbriefe: Landeselternausschuss lobt Briefe des Senats an Familien

Die Kritik der Opposition an dem Brief über die Befreiung von Kitagebühren hat der Senat zurückgewiesen mit dem Hinweis auf seine Informationspflicht. Doch erreicht das lange in Deutsch gehaltene Lob auf die Gebührenbefreiung auch Berliner Migranten?

Die Kritik der Opposition an dem gemeinsamen Brief des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit und von Bildungssenator Jürgen Zöllner, beide SPD, an die „lieben Eltern“ in Berlin hat der Senat zurückgewiesen mit dem Hinweis auf seine Informationspflicht gegenüber Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund. Doch erreicht das lange in Deutsch gehaltene Lob auf die Befreiung von Kitagebühren auch Berliner Migranten?

In der Redaktion der „Elternbriefe“ vom Arbeitskreis Neue Erziehung will man sich zu dieser Debatte nicht äußern. Über das eigene Programm sagt Mitarbeiterin Birgit Storr aber, dass der Arbeitskreis Erziehungsbriefe gezielt mehrsprachig, etwa in türkischer, arabischer, russischer und polnischer Sprache verfasst. „Die Nachfrage ist groß, weil man so diese Bevölkerungsgruppen erreicht.“ Um auch Migranten mit Leseschwäche zu informieren, stellt der Arbeitskreis sogar Videos zu diesen Themen ins Netz. Die Klickzahlen seien groß, heißt es.

Gelobt werden die Briefe der SPD–Spitzenpolitiker von Burkhard Entrup, Vorsitzender des Landeselternausschusses Kita: „Die Kostenbefreiung war überfällig und Wowereit hat sein Wahlversprechen trotz Haushaltsnot eingehalten.“ Den Versuch, Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund zu informieren, „sollte man schon machen“. Zöllners Sprecher Christian Walther sagt, Broschüren über das Bildungsprogramm in Kitas lägen mehrsprachig in Jugendämtern aus. Auch diesen Brief so zu verfassen, hätte dessen Umfang gesprengt. Die Unterschrift des Regierenden habe der Nachricht über das kostenlose Kitaangebot mehr Gewicht verleihen sollen bei jenen Familien, deren Kinder bisher keine Kita besuchen. Zudem seien nur Eltern angeschrieben worden, deren Kinder in die Kita gehen oder gehen sollen. Schon deshalb sei dies keine Wahlkampfwerbung. Dagegen ist die Berliner SPD mit einer Anzeigenkampagne in den Wahlkampf eingestiegen, die die Kitas ins Zentrum stellt.

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