zum Hauptinhalt

Landespolitik: Hinter den Kulissen

Ein Büttel der Großkonzerne und ein Karnevalsprinz in Tempelhof - Anekdoten aus der Landespolitik

Beide sind in Offenbach/Main geboren – und beide lieben sie Kreuzberg. Und damit enden auch die Gemeinsamkeiten. Sieht man einmal davon ab, dass sowohl der SPD-Linke Stefan Zackenfels als auch der Sozialist Harald Wolf in der rot-roten Landesregierung sitzen. Wirtschaftssenator Wolf ist ein ruhiger Vertreter, bei dem sich vieles im Kopf abspielt. Dagegen kann der Betriebswirt und Finanzexperte Zackenfels, dessen Mutter Französin ist, sein mediterranes Temperament nicht immer zügeln. Ein charmanter Heißsporn, der mit dem, was er denkt, selten hinterm Berg hält. Hinzu kommt, dass Wolf mit seiner Wirtschaftspolitik bei den Sozialdemokraten immer wieder aneckt. Wenn der Senator etwa den geplanten Anschlusszwang für Wasser mit vielen Ausnahmeregelungen unternehmensfreundlich gestalten will, würde ihm auch Zackenfels gern den Hahn zudrehen. Der SPD-Mann ist empört: „Der Wolf ist doch großkonzern- und kammerfreundlich!“ Huiii… Wer ist da eigentlich der Sozialist? za

Tempelhof ist, das wissen wir spätestens seit dem Volksbegehren zur Rettung des Airports, ein Dreh- und Angelpunkt Berlins. Kein Wunder also, dass Prinz Martin I. und Prinzessin Gerti I. um den 11. 11. herum dem historischen Ort ihre Aufwartung machten. Seine Tollität und ihre Lieblichkeit wurden dort gefragt, ob das Gelände nach einer Schließung des Flugbetriebs nicht eine schöne Aufmarschstrecke für den Berliner Karnevalsumzug wäre – immerhin ist es der drittgrößte Umzug in Deutschland. Aber nein: Auch Prinz Martin findet es jeck, „wie mit einem Wahrzeichen des freien Berlin umgegangen wird“. Das wäre ein tolles Thema für einen Motivwagen und als Büttenredner würde er fragen, ob da nicht hinter den Kulissen mit den Linken vereinbart worden sei, den Palast der Republik nur im Tausch für Tempelhof abzureißen. Also – freuen wir uns auf den Karneval. za

Zur Startseite