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Arbeitskampf: Lokführer-Streik soll Berlin massiv treffen

In Berlin ruft die Gewerkschaft der Lokomotivführer zum Streik auf.

Durch den geplanten Streik der Lokführer in den nächsten Tagen werden die Zugverbindungen nach Berlin umfangreich betroffen sein. "In alle Richtungen, nach Hamburg, München und nach Frankfurt am Main, wird es massive Behinderungen geben", sagte Manfred Schell, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL), dem Tagesspiegel am Sonntag. Der Arbeitskampf solle in Deutschland "flächendeckend über alle Transportbereiche, also im Güter-, Fern- und im Regionalverkehr" stattfinden. Ein punktueller Streik bringe nicht die erhoffte Wirkung. "Wir gehen davon aus, dass es massiven Stillstand geben wird."

An welchem Tag der Ausstand stattfinden soll, will Schell erst am Montag bekannt geben. Er geht davon aus, dass sich 10.000 Lokführer und Zugbegleiter daran beteiligen werden. "Unsere Mitglieder stehen hinter dem Arbeitskampf", versicherte er. Die Bahn solle sich nach dem ersten Ausstand die Folgen ansehen "und sich überlegen, ob sie dann weitere Streiks riskieren oder lieber mit uns in Verhandlungen treten will". Weitere Arbeitskämpfe in den folgenden Tagen schloss Schell nicht aus. "Wir werden um das Verständnis der Fahrgäste werben und hoffen, dass wir sie nicht allzu lange behelligen müssen."

Die Lokführer-Gewerkschaft besteht im Streit mit der Bahn auf einem eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal. Darin soll es deutliche Aufschläge beim Gehalt für die 30.000 Lok- und Zugführer geben. Der Konzern lehnt dies jedoch ab, weil er eine einheitliche Vergütungsstruktur behalten will. Deshalb gab es bislang auch keine Gespräche mit der GDL. "Die Entlohnung der Lokführer ist völlig ungerecht", bemängelte Schell. "Bisher bekommt ein Lokführer ein Einstiegsgehalt von 1980 Euro und ein Endgehalt von 2148 Euro im Monat. Das steht in keinem Verhältnis zu seiner verantwortungsvollen Arbeit. Ein Einstiegsgehalt von 2500 Euro ist angemessen, ein Anstieg nach 30 Jahren 2999 Euro ebenso", erläuterte Schell die GDL-Forderungen. Insgesamt summierten sie sich auf bis zu 31 Prozent. Tsp

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