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Eberhard Diepgen

© Thilo Rückeis

Auszeichnung: Verdienstorden für Eberhard Diepgen

Der Berliner Senat will dem Ex-Regierungschef Eberhard Diepgen den Verdienstorden des Landes Berlin verleihen. Abgeordnete der Linke-Fraktion wollen im Gegenzug ein Ehrengrab für Erich Honecker.

Ausgerechnet der rot-rote Berliner Senat möchte den heutigen Ehrenvorsitzenden der Berliner CDU mit einem Orden auszeichnen. Die Begründung: Diepgen habe in 16 Jahren Amtszeit ja "nicht nur Mist gebaut", sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) der Zeitung "Neues Deutschland".

Im Gegenzug wollen Abgeordnete der Linke-Fraktion nach Angaben von "Neues Deutschland" beantragen, dass der Senat dem letzten Staatschef der DDR, Erich Honecker, in Berlin ein Ehrengrab zubillige. Vom Senatssprecher heißt es dazu hingegen, der Senat plane selbstverständlich kein Ehrengrab für Honecker. Ein Koppelgeschäft gebe es nicht. Auch Kathi Seefeld, Sprecherin der Fraktion Die Linke im Abgeordnetenhaus, wies Pläne für einen möglichen Antrag der Links-Fraktion für ein Honecker Ehrengrab zurück. Es sei lediglich eine ironische Bemerkung des Linken-Kulturpolitikers Wolfgang Brauer gewesen.

Der Verdienstorden des Landes Berlin wird alljährlich am 1. Oktober, dem Jahrestag des Inkrafttretens der Berliner Verfassung von 1950, verliehen. Auf der Homepage des Landes Berlin heißt es im Abschnitt "Auszeichnungen und Ehrungen", der Berliner Senat zeichne Personen mit dem Verdienstorden aus, um deren "hervorragende Verdienste um die Stadt" anzuerkennen und zu würdigen.

Seit 1987 gibt es den Verdienstorden im Westteil Berlins. Gestiftet wurde er anlässlich der 750-Jahr-Feier vom damaligen Senat unter der Führung von Eberhard Diepgen. 288 Personen wurden bislang mit diesem Orden geehrt. Diepgen gehört zu den zehn Berlinern, die in diesem Jahr mit dem Verdienstorden ausgezeichnet werden.

Sophie Guggenberger

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