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Polizei

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Berliner Polizei: Glietsch beharrt auf Namensschilder für Polizisten

Die Berliner Polizisten sollen künftig ihren Namen auf der Uniform tragen. So will es ihr Chef Dieter Glietsch. Allerdings befürchten Polizisten die Rache der Straftäter.

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch hat seine Pläne zur verbindlichen Einführung von Namensschildern für Polizeibeamte gegen Kritik verteidigt. In einer modernen, demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft sei es nicht nachvollziehbar, "wenn die sichtbarsten Vertreter der Staatsgewalt so tun, als müssten sie dem Bürger gegenüber ihren Namen verheimlichen", sagte Glietsch. Er wünsche sich daher, dass künftig die Kollegen ihren Namen an der Uniform tragen. Ausgenommen seien Beamte des  Spezialeinsatzkommandos (SEK), für die bereits eine individuelle Kennzeichnung eingeführt wurde.

Nach den Worten des Polizeipräsidenten ist es nicht vorrangiges Ziel seiner Pläne, mögliche Straftaten von Polizisten im Dienst zu verfolgen. Vielmehr gehe es um das Verständnis einer "offenen Polizei, die bürgernah arbeitet". Durch die Namensschilder, die bereits in vielen Berufen üblich seien und auch in der Berliner Polizei von vielen getragen würden, solle dem Bürger die Möglichkeit gegeben werden, die Beamten direkt anzusprechen.

"Wir wollen nicht, dass die Adresse auf der Uniform steht"

Zu der Kritik, durch die Namenschilder könnten die Beamten von Kriminellen identifiziert werden, führte Glietsch an, Polizisten hätten zu 90 Prozent mit Bürgern zu tun, die rechtstreu sind. Er fügte hinzu, die Namen der Ermittler ließen sich jeder Strafanzeige oder dem Vernehmungsprotokoll entnehmen. Es sei aber noch niemand auf die Idee gekommen, Strafanzeigen mit Kennziffern zu unterschreiben, "weil der Straftäter uns sonst zu Hause besucht".

Dies seien Ängste, "die zum Teil künstlich geschürt werden, aber keine reale Basis haben", betonte der Polizeichef. "Wir wollen auch nicht, dass die Adresse auf der Uniform steht, sondern lediglich der Name." (ml/ddp)

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