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Beschlossen: Senat erlässt neue Taxitarife mit Zuschlag

Taxifahren in Berlin wird ab 1. Juli teurer. Der Senat hat am Dienstag die neue Verordnung über Taxitarife beschlossen. Sie führt den Angaben zufolge zu Preissteigerungen von rund fünf Prozent.

Der Senat und die beiden Taxiverbände, die den Tarifantrag gestellt hatten, begründeten die neuen Preise mit Kostensteigerungen von acht Prozent.

Ab 1. Juli wird der Grundpreis von bisher drei auf 3,20 Euro angehoben. Davon gelten 20 Cent bereits als Zahlung für die erste Teilstrecke. Der Kurzstreckentarif steigt von 3,50 auf vier Euro. Der Kilometerpreis in der Tarifstufe 2 steigt für die ersten sieben Kilometer von 1,58 auf 1,65 Euro. Für jeden weiteren Kilometer steigt der Preis von 1,20 auf 1,28 Euro. Wartezeiten werden pro Stunde mit 25 Euro (bisher 24) berechnet. Die Fahrpreisanzeiger der Taxis müssen bis Mitte Juli auf den neuen Tarif umgestellt werden, bis dahin gilt für das jeweilige Taxi der alte Fahrpreis weiter.

Nach Berechnungen des Senats kostet damit eine Fahrt vom Alexanderplatz zum Flughafen Tegel künftig 23,40 Euro (bisher 22,30). Vom Breitscheidplatz nach Tegel muss man künftig 19 Euro bezahlen (bisher 18,10 Euro).

Die Landesregierung genehmigte auch die zumindest unter Taxifahrern umstrittenste Neuerung. Fahrgäste, die ein Taxi vom Flughafen Tegel aus nehmen, müssen dafür ab Juli einen Zuschlag von 50 Cent zahlen. Damit will die Flughafengesellschaft Inspektoren bezahlen, die Taxis auf die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards überprüfen sollen. Dazu zählen die Sauberkeit des Wagens oder die Akzeptanz von Kreditkarten. Gegen die Flughafengebühr hatten am Montag hunderte Taxifahrer am Flughafen Tegel protestiert. „Das beeindruckt uns nicht“, sagte Senatssprecher Richard Meng am Dienstag. Zwei der drei großen Taxivereinigungen seien mit der Neuregelung einverstanden. „Wir wollen eine hohe Qualität sicherstellen, da müssen wir durch die Kritik durch“, sagte Meng.

Trotz der Preiserhöhung in Berlin wird es für Fahrten vom und zum Flughafen Schönefeld weiter unterschiedliche Fahrpreise geben. Die Differenz ist jetzt allerdings nicht mehr so groß. Weil für Taxis aus Berlin und dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) weiter unterschiedliche Tarife gelten, bleibt es dabei, dass Fahrten mit einem in Brandenburg zugelassenen Taxi nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr sowie an Sonntagen deutlich teurer bleiben als bei den Kollegen aus Berlin. Dafür sind Fahrten am Tag mit den LDS-Taxis etwas billiger als bei den Fahrzeugen mit B-Kennzeichen.

Auch in Schönefeld kommen die meisten Taxis aus Berlin; lediglich 25 sind im Dahme-Spree-Kreis zugelassen. Versuche, einen gemeinsamen Tarif für Fahrten nach Berlin zu schaffen, sind bisher gescheitert. Spätestens mit der Inbetriebnahme des neuen Flughafens BBI soll es aber einen Einheitspreis geben. kt/lvt 

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