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Eingespieltes Team: Der Amtsinhaber und sein Kronprinz Michael Müller. Nun heißt es, dass Müller noch in der kommenden Legislaturperiode seinen Chef beerben soll.

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Update

Bürgermeister auf Zeit: SPD-Kreise: Wowereit will Senat 2013 verlassen

Unter Sozialdemokraten ist es ein offenes Geheimnis: Klaus Wowereit will nur noch eine halbe Legislaturperiode in Berlin regieren. Rot-Schwarz könnte das erleichtern. In seiner Umgebung wird das aber dementiert.

Offiziell dementieren es Klaus Wowereit und die SPD-Spitze noch. Aber hinter vorgehaltener Hand gilt es unter den Berliner Sozialdemokraten offenbar schon als ausgemacht: Klaus Wowereit, so ist in gut informierten Parteikreisen zu hören, will spätestens zur Hälfte der Legislaturperiode als Regierender Bürgermeister aufhören, um nach dann gut zwölf Jahren als Regierungschef seine politische Karriere in der Bundespolitik fortzusetzen. Im Gespräch ist entweder eine Kandidatur für den Bundestag, denkbar wäre der Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg. Auch ein Bundesministerposten ist im Gespräch, sofern die SPD in der künftigen Bundesregierung wieder beteiligt sein sollte.

Für den möglichst reibungslosen Übergang in die Nach-Wowereit-Zeit, so ist in der SPD zu hören, soll die nun sich abzeichnende schwarz-rote Koalition den Weg ebnen. Denn im Moment kommt als Nachfolger nur der SPD-Partei- und Fraktionschef Michael Müller in Frage. Der aber bräuchte eine besonders starke Regierungsmehrheit, da er größere Probleme als Wowereit hätte, die SPD-Fraktion auf Kurs zu halten. In der SPD-Linken gibt es viele, die mit Müller nicht gut können. Auch aus diesem Grund, so kolportieren Sozialdemokraten, haben sich Müller und Wowereit nach der Wahl vom 18. September nicht auf eine rot-grüne Koalition einlassen wollen: In dieser hätten sie gerade einmal ein Mandat im Abgeordnetenhaus mehr gehabt als für die absolute Mehrheit nötig. Zusammen mit der CDU wird die SPD im Abgeordnetenhaus zehn Stimmen über der Mehrheit liegen - was Müller oder einem anderen Wowereit-Nachfolger den Übergang erleichtern würde.

In der Umgebung des Regierenden Bürgermeisters wird das Gerücht, er wolle 2013 für den Bundestag kandidieren und bereite mit einer SPD/CDU-Koalition in Berlin dafür den Boden, als "Unsinn" bezeichnet. Was in der Bundes-SPD diskutiert wird, und das schon seit seiner Wiederwahl in Berlin seit 2006, ob Wowereit als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten in Frage kommt. In Konkurrenz zu Peer Steinbrück und Sigmar Gabriel. Vom linken Parteiflügel wird der Berliner Spitzenpolitiker in seinen Ambitionen unterstützt. Die Kanzlerfrage wird allerdings erst 2012 entschieden. Wowereit ist als stellvertretender Parteichef in der Bundes-SPD gut verankert.

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