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BVG: Grüne kritisieren BVG-Forderung nach höheren Fahrpreisen

BVG-Chef Sturmowski hat offenbar eine Fahrpreiserhöhung für 2010 gefordert - die Grünen finden das "dreist". Fahrgäste würden für Fehlmanagement zur Kasse gebeten, denn die BVG hat im vergangenen Jahr fast 250 Millionen Euro Verlust gemacht.

Die Grünen haben die Forderung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nach höheren Fahrpreisen als "dreist und leicht durchschaubar" kritisiert. Die Fahrgäste sollten damit für "Fehlentscheidungen des Managements" zur Kasse gebeten werden, sagte Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling am Freitag. Wer das zulasse, handele "unsozial und verantwortungslos". Die Abgeordnete appellierte an den Senat, die Forderung strikt zurückzuweisen.

Die "Welt" berichtet, dass BVG-Chef Andreas Sturmowski für Februar 2010 eine Anhebung der Tarife verlangt hat. Die Höhe sei noch offen. Die Entwicklung der Betriebskosten aber auch steigende Personalausgaben infolge von Lohnerhöhungen würden dies erfordern. Hinzu kämen Mehrkosten für Diesel und Strom. Laut Sturmowski soll speziell der Einzelfahrschein teurer werden, da dieser vor allem von Gelegenheitsnutzern und Touristen gekauft würde.

Dagegen sollten die Folgen der internationalen Finanzkrise keine Auswirkungen auf die Fahrpreise haben, versicherte laut Zeitung BVG-Finanzvorstand Henrik Falk. Erst in dieser Woche war bekanntgeworden, dass das landeseigene Unternehmen für 2008 einen Verlust von 247 Millionen Euro ausweisen muss.

Davon gehen 156 Millionen Euro auf riskante Cross-Border-Leasing-Geschäfte in den USA zurück. Ob der Schaden daraus tatsächlich 156 Millionen betragen oder "nur" ein zweistelliger Millionenbetrag fällig wird, ist offen. In jedem Fall wollen die Verkehrsbetriebe gegen die Bank J.P. Morgan Chase klagen, von der sich das öffentliche Unternehmen falsch beraten fühlt. Darüber hinaus ist der BVG aus dem normalen Fahrgeschäft ein Defizit von 92 Millionen Euro entstanden. 2007 lag der Verlust bei 62 Millionen Euro. (jnb/ddp)

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