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EU-Parlament: Prominente Hilfe für Pflügers Kandidatur

In Berlin scheiterte CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger. Jetzt will der 53-Jährige ins europäische Parlament - und bekommt Unterstützung von Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

Friedbert Pflüger soll nach Europa. Bekannte Berliner CDU-Politiker setzen sich dafür ein, dass der ehemalige Fraktionschef am kommenden Sonnabend als CDU-Kandidat für das Europa-Parlament nominiert wird. So erklärt Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, er könne aus langjähriger Erfahrung bezeugen, dass Pflüger für die Arbeit im europäischen Parlament „ganz außergewöhnlich ausgebildet und befähigt" sei. „Es wird uns Berliner Bürgern unmittelbar zugute kommen, wenn er im Europäischen Parlament die deutsche Hauptstadt vertritt", so von Weizsäcker, der Pflüger seit seiner Zeit als Regierender Bürgermeister kennt.

Auch Diepgen sagt: "Ein beachtlicher Kandidat" 

Pflüger hat sich vor seinem politischen Umzug von der Bundes- in die Berliner Landespolitik 2006 vor allem mit Europa- und Außenpolitik befasst. Bei der Listenaufstellung konkurriert er mit dem Wirtschaftsstadtrat von Mitte, Joachim Zeller. Der amtierende EU-Abgeordnete Roland Gewalt hat bislang nicht auf eine abermalige Kandidatur verzichtet.

In der CDU warten viele gespannt auf eine Entscheidung von Frank Henkel. Der Fraktionschef, der am Mittwoch von einem Kleinen Landesparteitag zum neuen Landesvorsitzenden gewählt werden will, könnte bei der Aufstellung der Listen für die Europa- und die Bundestagswahl Stärke demonstrieren. Pflügers Nominierung für Europa wäre in Henkels Interesse. Mögliche Querelen um den Einfluss Pflügers auf die Berliner CDU-Politik könnten gar nicht erst entstehen, wenn Pflüger vor allem in Straßburg und Brüssel arbeitet.

Auch von Weizsäckers Nachfolger Eberhard Diepgen macht sich für Pflüger stark. Zwar sei auch Zeller ein „beachtlicher Kandidat", sagte Diepgen. Doch wäre die CDU gut beraten, wenn sie Pflügers große außen- und europapolitische Kompetenz nutze. Diepgen erinnerte daran, dass Pflüger für Berlin seine Laufbahn in der Bundespolitik und ein Amt als Staatssekretär im Verteidigungsministerium aufgegeben habe. „Damit geht man sorgfältig um", sagte Diepgen. Auch im Bund werde verfolgt, was aus Pflüger werde. wvb.

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