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Pflüger

© dpa

Europawahl: Pflüger verliert - mal wieder

Der parteiintern umstrittene CDU-Politiker Friedbert Pflüger hat erneut eine Niederlage erlitten: Er verlor die Kampfkandidatur zur Europawahl - gegen den ehemaligen CDU-Landeschef Joachim Zeller.

Der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Friedbert Pflüger, ist mit einer Nominierung als Kandidat für die Europawahl gescheitert. Zum Spitzenkandidaten der Berliner CDU wurde am Samstag auf einer Landesdelegiertenversammlung der ehemalige CDU-Landeschef Joachim Zeller gewählt. Er setzte sich mit 143 zu 94 Delegiertenstimmen gegen den früheren Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium durch. Laut Medienberichten hatte sich zuletzt die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine Nominierung Pflügers für die Wahl zum Europäischen Parlament eingesetzt.

Der studierte Slawist Zeller gilt in der CDU als integrierend und geachtet. Der 56-Jährige war CDU-Landesvorsitzender und zehn Jahre lang Bezirksbürgermeister von Mitte, derzeit ist er Stadtrat für Wirtschaft, Immobilien und Ordnung von Mitte.

Pflüger wollte den Landesvorsitz

Pflüger hatte zuletzt wegen seiner Ansprüche auf den Landesvorsitz für Schlagzeilen gesorgt. Dies hatte seit Anfang September 2008 zu einer Führungskrise in der Berliner CDU geführt. In deren Folge verlor Pflüger den Vorsitz in der Fraktion und sein Kontrahent Ingo Schmitt den Vorsitz der Partei. Beide Ämter hat inzwischen Frank Henkel inne. Das Europaparlament soll am 7. Juni 2009 neu gewählt werden. Die Wahl des nächsten Bundestages ist für den 27. September 2009 vorgesehen.

Der frühere Landesvorsitzende der Berliner CDU, Ingo Schmitt, hatte bei der Nominierung als Kandidat zur Bundestagswahl 2009 eine herbe Niederlage einstecken müssen. Bei der Landesvertreterversammlung verlor er den Kampf um Platz drei auf der Liste gegen Stefanie Vogelsang. Die Neuköllner Kreischefin bekam von 246 Delegiertenstimmen 127, Schmitt 115. Schmitt und Vogelsang waren in einer Stichwahl um Platz drei gegeneinander angetreten. Im ersten Wahlgang zu Platz drei hatte sich als weiterer Kandidat der Köpenicker Anwalt Nils Korte beworben.

Erster Listenplatz geht an Monika Grütters

Der erste Listenplatz wurde wie erwartet an Monika Grütters vergeben. Für die Bundestagsabgeordnete votierten 194 von 244 Delegierten, 44 stimmten gegen Grütters. Auf Platz zwei kam Karl-Georg Wellmann. Für ihn stimmten 188 von 245 Delegierten.

Vogelsang hatte ihre überraschende Kandidatur gegen Schmitt mit den jüngsten Ereignissen innerhalb der Landes-CDU begründet. Trotz versöhnender Aufrufe und einem propagierten Neuanfang auf dem Kleinen Parteitag am Dienstag habe sich sofort im Anschluss erneut eine "Kungelrunde" aus einigen wenigen West-Berliner Kreisvorsitzenden zusammengefunden, sagte sie.

Diese Runde auf Einladung von Ingo Schmitt als Kreisvorsitzender in Charlottenburg-Wilmersdorf habe dabei die Ostbezirke und Neukölln außen vor gelassen, bemängelte Vogelsang. Schmitt kritisierte dagegen, in "alten Umgangsschulen" sei die Meldung von Kandidaten bislang vorab üblich gewesen. Die Vorschlagsliste für die Landesdelegiertenversammlung war am Freitagabend durch den Landesvorstand aufgestellt worden. Dabei ging Vogelsang leer aus, Schmitt wurde auf Platz drei gesetzt. (mpr/dpa/ddp/AFP)

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