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Thilo Sarrazin

© Thilo Rückeis

Finanzsenator Sarrazin: "Untergewicht ist kein Problem von Armen"

Zu wenig Kalorien? Thilo Sarrazin lässt sich von der Kritik an seinem Spar-Menü für Hartz-IV-Empfänger nicht beeindrucken. Er ist offenbar der Ansicht, dass sein Speiseplan vielen Arbeitslosen gut täte - besonders deren Figur.

Finanzsenator Sarrazin hat erneut sein umstrittenes Spar-Menü für Hartz-IV-Empfänger verteidigt. In der RBB-Sendung "Klipp und klar" wehrte er sich gegen den Vorwurf, der Speiseplan sei nicht kalorienhaltig genug. Sarrazin sagte: "Das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern ist das Untergewicht."

Er selbst habe mit seiner Frau den von ihm erstellten Speiseplan für drei Tage ausprobiert und ernähre sich im Durchschnitt nicht anders. Von den 128 Euro, die ein Hartz-IV-Empfänger im Monat für Esswaren erhält, "kann man in der Tat ausgewogen und auskömmlich essen", sagte der Senator weiter. Sein teuerstes Abendessen habe 80 Euro gekostet.

Ist Armut für Übergewicht mitverantwortlich?

Als Hintergrund von Sarrazins Äußerungen gilt die aktuelle "Verzehrstudie" des Bundesernährungsministeriums. Demnach besteht ein Zusammenhang zwischen Bildung, Einkommen und richtiger Ernährung. Umgekehrt macht sich statistisch bemerkbar, dass Arbeitslose eher unter Übergewicht leiden als Bessergestellte.

Die Finanzbehörde hatte vor knapp zwei Wochen im Auftrag Sarrazins einen Drei-Tage-Speiseplan für Hartz-IV-Empfänger erstellt. Darin wird Arbeitslosen detailliert vorgerechnet, wie sie mit weniger als vier Euro am Tag für Essen auskommen können. Seitdem reißt die Kritik von Oppositionspolitikern und Wohlfahrtsverbänden nicht ab.

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