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Hinter den Kulissen: Kurioses aus der Berliner Politik

Über falsche Spendenaufrufe, dadaistische Anfragen und politische Clubgänger.

Von Sabine Beikler

Vor kurzem besuchte die SPD-Abgeordnete Ellen Haußdörfer eine Veranstaltung der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. Einige Wochen später erhielt sie Post. Unter dem Briefkopf von FDP-Bundesschatzmeister Hermann Otto hieß es, sie habe die FDP doch bisher mit Spenden unterstützt und weiter: „Deswegen erlaube ich mir erneut, Sie mit einer Bitte um eine Spende anzusprechen. Ich bin mir sicher, dass sich diese Investition für unser Land auszahlen wird“. Haußdörfer kommentiert amüsiert: „Offenbar hat die FDP Spenden so nötig, dass sie schon die SPD fragen muss.“

Die Anfrage des Grünen-Politikers Michael Schäfer anlässlich des 50. Todestags des Dadaisten George Grosz lautete: „Was drüdelt den Pfropf? Wenn nein: Warum nicht?“ Parlamentspräsident Walter Momper schrieb auf die humorige Anfrage freundlich zurück, er halte „den Inhalt der Fragestellung“ nicht für das geeignete Mittel, eine Würdigung des Dadaisten beim Senat anzuregen.

FDP-Wirtschaftspolitiker Volker Thiel hat ein Herz für Tanzwütige. Er überzeugte seine Fraktion am Donnerstag, auf einen Redebeitrag am Abend im Parlament zu verzichten. Rasch verabschiedeten sich einige Abgeordnete Richtung Club „Felix“. Sie folgten einer Einladung der „Parlaments-Tanz-Partei“. Dieser gehören die SPD-Abgeordneten Sven Kohlmeier und Sandra Scheeres an, die 20 Tänzer mobilisierten, aus allen Fraktionen – Linke ausgenommen. „Die haben kaum Junge, die tanzen gehen“, frotzelten Parlamentarier. 

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