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Jugendstrafrecht: Innensenator Körting ist gegen härtere Strafen für Schläger

Innensenator Ehrhart Körting hält nichts von härteren Strafen für kriminelle Jugendliche. Entsprechende Forderungen seitens der Union bezeichnete der SPD-Politiker als "reine Symbolpolitik".

Mit dieser Auffassung werde er in die Innenministerkonferenz gehen, die das Thema in einigen Wochen diskutieren will, erklärte Körting nach der Senatssitzung am gestrigen Dienstag. Der Innensenator sagte, die Forderungen einiger CDU-Ministerpräsidenten, jugendliche Schläger und Räuber härter zu bestrafen, seien „reine Symbolpolitik“. Junge Kriminelle, die wegen schwerer Körperverletzung oder Raub vor Gericht stünden, könnten schon jetzt zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt werden.

Körting wies auch abermals darauf hin, dass in Berlin mehr kriminelle Heranwachsende nach dem Erwachsenenstrafrecht be- und verurteilt werden als etwa in Hamburg oder Bayern, wo CDU-Politiker regieren. Dort würden noch immer 70 bis 80 Prozent der Verfahren nach dem Jugendstrafrecht geführt, in Berlin würde hingegen etwa die Hälfte der Angeklagten unter 21 nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt.

Ebenso wichtig wie das polizeiliche und richterliche Vorgehen gegen junge Gewalttäter sei es, an deren Familien heranzukommen. Körting sprach von mentalitätsbedingten Unterschieden in der Erziehung vieler Jungen aus Migrantenfamilien, die deren Gewaltbereitschaft fördere. Auch müsse der Bund mehr tun, um solchen Jugendlichen Beschäftigung nach der Schule zu bieten. wvb.

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