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Landwehrkanal

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Landwehrkanal: Schiffahrtsamt verteidigt Fällaktion

Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, Hartmut Brockelmann, hat die Kritik an der Fällung von 22 Bäumen am Landwehrkanal zurückgewiesen. Für jeden gefällten Baum will er fünf neue pflanzen.

Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, Hartmut Brockelmann, hat die Kritik an der Fällung von 22 Bäumen am Landwehrkanal zurückgewiesen. Erst nachdem in der fünften Verhandlungsrunde am Donnerstag von der Bürgerinitiative keine neuen Argumente vorgebracht worden seien, habe er die Fällungen veranlasst, sagte Brockelmann. Die Berichte, wonach die Arbeiten zeitgleich mit den Gesprächen begonnen hätten, würden die Situation unnötig "dramatisieren", kritisierte er.

Nach den Fällungen wurde der Landwehrkanal am Freitag vom Urbanhafen bis zur Spree wieder für die Schifffahrt freigegeben. Die Wasserstraße war seit dem 22. Juni wegen der Gefahr abstürzender Bäume gesperrt gewesen. In Absprache mit dem Bezirksamt sei eine Reihe von Gehölzen als "nicht so wertvoll eingestuft worden, dass dafür weitere Steuergelder aufgewendet werden sollten", erklärte Brockelmann. Die Planungen für die Fällaktionen hätten daher bereits am Freitag vergangener Woche begonnen. Brockelmann versprach, dass für jeden gefällten Baum fünf neue gepflanzt werden. Für 19 weitere Bäume kündigte er Sicherungsmaßnahmen, wie Befestigungen mit Seilen oder "uferentlastende Beschnitte" an. Diese würden in den kommenden Tagen zügig umgesetzt. Insgesamt kosten sie den Angaben zufolge zusätzlich 200.000 Euro.

Nach Abschluss der Arbeiten könne der Kanal wieder vollständig freigegeben werden Zugleich wies der Amtsleiter Vorwürfe zurück, wonach sich das WSA in den vergangenen Jahren zu wenig um den Kanal gekümmert habe. Seit den 90er Jahren habe es eine Reihe von Sanierungsarbeiten gegeben, sagte Brockelmann. Als Teile des Maybachufers eingestürzt waren, sei das Amt aber "von der Wirklichkeit überholt" worden. In den kommenden Wochen werde seine Behörde mehrere Sanierungskonzepte für den Landwehrkanal prüfen. Denkbar sei unter anderem eine denkmalschützende Restaurierung. Zur Diskussion der Vorschläge lud er alle Beteiligten zu neuen Gesprächen ein. Brockelmann fügte hinzu: "Das Tischtuch ist nicht zerschnitten". (mit ddp)

Video: Der Tag am Landwehrkanal

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