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Lebensmittelhygiene: Smiley für Supermärkte stößt auf Kritik

Der Einzelhandelsverband Berlin-Brandenburg hat sich kritisch zur Ankündigung von Gesundheitssenatorin Lompscher geäußert, den Hygiene-Smiley auch für Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte zu vergeben.

Katrin Lompscher hatte dieses Vorhaben in der Sitzung des Gesundheitsausschusses am Montag bekannt gegeben. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Nils Busch-Petersen, sagte gestern, er habe auf diese „Politik der einsamen Entscheidungen“ mit „Gelassenheit bis Verwunderung“ reagiert. Er habe von dieser Absicht am Montag zum ersten Mal gehört.

Busch-Petersen sagte, er sehe für die Smiley-Vergabe im Einzelhandel keinerlei Grund. Der Handel habe Selbstkontrollmechanismen, die weitaus schärfer seien als die gesetzlichen Vorgaben, und der Wettbewerb in der Stadt sei so scharf, dass schon ein leichter Verstoß von den Kunden sofort durch Wegbleiben geahndet werde. Überdies gebe es in Berlin so wenig Kontrolleure, dass eine flächendeckende Überwachung der Supermärkte nicht zu schaffen sei und zulasten der wichtigeren Gaststättenkontrollen ginge.

Eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung betonte dagegen, die Smileys für den Lebensmittelhandel seien ein Teil des Gesamtkonzepts, das nach den guten Erfahrungen in Pankow ab 1. Juli in ganz Berlin umgesetzt werden solle. Dann werde die neue Internetseite in Betrieb genommen, die die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen in der Stadt enthalte und die „Ekelliste“ ablösen soll. Ähnlich wie bei den Gaststätten liege es im Ermessen des Betreibers, ob er die Smileys als Symbol des Kontrollergebnisses aushänge oder nicht – die Internetveröffentlichung komme aber auf jeden Fall.

Weiter hieß es bei der Verwaltung, das Hygieneniveau des Berliner Lebensmittelhandels sei gut, und es habe in den letzten Jahren keine Zunahme der amtlichen Beanstandungen gegeben. Dennoch habe man Betriebe, bei denen es Schwierigkeiten gebe, verstärkt im Auge – es gehe dabei aber vor allem um kleinere Hygienemängel und Verstöße gegen die Auszeichnungspflicht. Geplant ist, die Smileys nicht erst nach erneuten Kontrollen zu vergeben, sondern bereits sofort an jene Betriebe, die sich in den vergangenen Jahren beanstandungsfrei gezeigt haben.

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