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Mediaspree: Ausschuss: Bezirksamt soll Hochhäuser kürzen

Die Drohung der O2-World-Betreiber war deutlich: Sollten ihre Pläne für ein Wohn- und Geschäftsviertel nicht umgesetzt werden, werde man vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Schadensersatz verlangen - 50 Millionen Euro. Jetzt befasste sich ein Sonderausschuss mit den Plänen.

Der Sonderausschuss Spreeraum der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg fordert das Bezirksamt auf zu prüfen, ob die geplanten Hochhäuser auf dem Anschutz-Areal zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße gekappt werden können. Bei der Sitzung am Donnerstagabend hat der Ausschuss einen weiteren Antrag, das große Werbeschild am Spreeufer vor der O2-World abreißen zu lassen, zurückgezogen. Zuvor hatte die Initiative „Mediaspree versenken“ dem Bezirksamt unterstellt, die Genehmigung für den Bau der leuchtenden Tafel rechtswidrig erteilt zu haben.

Anschutz-Europa-Geschäftsführer Detlef Kornett bekräftigte, dass Anschutz Schadensersatz in Höhe von 50 Millionen Euro fordern werde, sollten das geltende Baurecht und die unterschriebenen städtebaulichen Verträge verworfen werden. Hinzu kämen, so Kornett, Rückforderungen für die von seiner Firma geleisteten Arbeiten im Rahmen des mehrjährigen Planungsverfahrens, das abgeschlossen wurde, ehe der Bürgerentscheid Erfolg hatte. Mit den Rückforderungen sähen sich Bezirksamt und Senat konfrontiert, sollten die Forderungen der Initiative „Mediaspree versenken“ umgesetzt werden. Kornett ließ vor diesem Hintergrund keinen Zweifel daran, was er von einer Kappung der Hochhäuser hält: „Das wäre eine Torheit.“

Vertreter der Initiative hielten dem entgegen, sie könnten nicht einsehen, warum Milliardär Phil Anschutz „jeden Quadratzentimeter“ Bauland in Friedrichshain ausnutzen müsse. Darüber hinaus habe die O2-World eine „anti-urbane“ Wirkung, so der Sprecher der Initiative, Carsten Joost: „Wer will dort wohnen?“ Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) erinnerte die Initiative daran, dass es im Genehmigungsverfahren für Anschutz diverse Anwohnerversammlungen gegeben habe. Er könne nicht akzeptieren, dass die Initiative diese Bürgerbeteiligung als nichtexistent darstelle.

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