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Neue Aufgaben: Ein Platz für Pflüger

Lange war gerätselt worden, welchen Job Friedbert Pflüger übernimmt, nachdem ihn die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus geschasst hatte. Jetzt steht es so gut wie fest: Er kümmert sich um Europapolitik. Eine Fraktionskollegin räumt dafür ihren Posten.

Der frühere CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger wird sich demnächst wohl doch mit Europapolitik befassen. Seine Entsendung in den Europaausschuss des Abgeordnetenhauses war zwar in der Fraktionssitzung am Dienstag noch nicht beschlossen worden. Doch die Abgeordnete Stefanie Bung will nun ihren Platz in dem Ausschuss für Pflüger räumen. Das sei so abgesprochen, sagte Bung.

Aus Bungs Aufstieg zur Beisitzerin im Fraktionsvorstand wird aber wohl nichts. Ihre Wahl war am Dienstag mit 14 zu 17 Stimmen gescheitert, obwohl Frank Henkel sie vorgeschlagen hatte. Von einer Schlappe für den neuen Fraktionschef wollte aber niemand in der Fraktion sprechen. Allen wichtigen Personalvorschlägen Henkels sei die Fraktion schließlich gefolgt, hieß es: Michael Braun, Frank Steffel und Mario Czaja wurden zu Fraktionsvizes gewählt.

Dass die 35 Abgeordneten Henkel dann bei der Beisitzerwahl auflaufen ließen, führte man in der Fraktion allein auf die bisherigen Eindrücke von Bung zurück. Sie beteilige sich „eher selten“ an den Diskussionen, hieß es. Andere meinten, es sei Chance genug für sie, Profil als stadtentwicklungspolitische Sprecherin gewinnen zu können. Bung selbst führte ihre Nichtwahl zur Beisitzerin auf „alte Fronten“ zurück. Damit meinte sie ihre Mitgliedschaft im starken CDU-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf. Dort ist Bung stellvertretende Vorsitzende. Außerdem ist sie mit dem Kreischef, Bundestagsabgeordneten und früheren Landesvorsitzenden Ingo Schmitt liiert. Schmitt hatte sein Amt in der jüngsten CDU-Führungskrise verloren – Henkel ist sein Nachfolger. Schmitt war zuletzt nicht, wie er es angestrebt hatte, auf den dritten Platz der Landesliste für die Bundestagswahl gewählt worden. Mancher wollte nun womöglich Schmitt und dessen Verständnis von Personalpolitik treffen, mutmaßen Abgeordnete.

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