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Pflüger-Abwahl: CDU sucht den Neustart mit Henkel

Sein Nachfolger will Kurs Richtung Mitte halten

Am Ende sah er doch erschüttert aus. Friedbert Pflüger ist nicht mehr Chef der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Er hat das Amt nicht aufgegeben, er hat sich abwählen lassen. Notwendig war eine Zweidrittelmehrheit der 37 Abgeordneten und sie kam zustande. 25 Stimmen waren notwendig, 26 waren es dann. Immerhin zehn Abgeordnete votierten in der geheimen Abstimmung gegen Pflügers Abwahl. Dass es so viele waren, überraschte einige in der Unionsfraktion. Der bisherige parlamentarische Geschäftsführer Frank Henkel folgt Pflüger im Amt nach. Henkel bekam 33 von 37 Stimmen, zwei Abgeordnete stimmten gegen ihn, zwei enthielten sich.

Eine Woche hat der Machtkampf gedauert, den Pflüger nun verloren hat. Der CDU-Politiker sagte nach der Abstimmung, er habe den Posten verloren, aber nicht die Selbstachtung. Doch sehe er das Ergebnis der Abstimmung nicht als Niederlage. Eine Niederlage wäre es gewesen, so Pflüger, wenn er einem notwendigen Konflikt aus dem Weg gegangen wäre. Er hoffe, dass die Grundlage, die die Fraktion unter seiner Führung gelegt habe, „nicht ganz verschüttet werde“.

Henkel sagte nach der Wahl, er übernehme das Amt in einer schwierigen Situation und bedaure die Entwicklung, die dazu geführt habe. Mit der Abwahl Pflügers seine keine Richtungs-, sondern eine Personalentscheidung getroffen worden. Er beschrieb die CDU<TH>als „moderne Großstadtpartei“, ein Begriff, den auch Pflüger benutzt, und sagte, er wolle „Stabilität und Linie“ der Fraktion stärken. Die Anspielung auf Pflügers „Jamaika“-Strategie ergänzte Henkel mit dem Hinweis, die Volkspartei CDU stehe auf drei Säulen, einer liberalen, einer sozialen und einer konservativen.

Viele CDU-Abgeordnete zeigten sich nach der Sitzung erleichtert. Das lag an Henkels gutem Ergebnis. „Man will jetzt gemeinsam den Neuanfang“, sagte ein Abgeordneter. Pflüger will sein Abgeordnetenhausmandat einstweilen behalten. (Tsp)

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