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SPD-Wahlliste: Kampf der Ex-Jusochefs

Bei der Berliner SPD ist der Kampf um die Listenplätze voll entbrannt. Während die ersten vier Plätze fest stehen, gibt es um Platz fünf und sechs heftiges Gerangel. Vor allem die Kampfabstimmung zwischen Klaus Uwe Benneter und Björn Böhning wird spannend.

Die Berliner SPD nominiert am Sonntag ihre Kandidaten für die Bundestagswahl. Spannend wird es ab Listenplatz 5. Da treten zwei Ex- Juso-Bundeschefs zur Kampfabstimmung an: Klaus Uwe Benneter (62), der den SPD-Jugendverband 1977 führte; und Björn Böhning (30), der Jusochef bis 2007 war. Beide sind Parteilinke, Böhning soll etwas bessere Chancen haben.

Bei der Nominierung für Platz 6, der bei einem halbwegs guten Wahlergebnis für die SPD noch in den Bundestag führen könnte, wird es frauenpolitisch interessant. Obwohl dieser Listenplatz durch innerparteiliche Absprachen der rechten SPD-Minderheit zugesagt ist, will Eva Högl gegen den Wirtschaftsexperten Jörg Stroedter antreten. Högl ist EU-Referentin im Bundesarbeitsministerium und Landeschefin der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen und gehört zur gut organisierten SPD-Linken.

Allerdings haben ihr auch die Genossen vom linken Flügel, darunter viele Frauen, von der Kandidatur für Platz 6 abgeraten. Sollte Högl dem Ratschlag nicht folgen, wird sie aller Voraussicht nach den Wahlgang verlieren. Das wäre für sie kein großer Nachteil, denn Högl ist Direktkandidatin im Bundestags-Wahlkreis Berlin-Mitte – für die SPD laut Umfragen eine fast sichere Bank. Es könnte übrigens sein, dass für Listenplatz 6 ein dritter Kandidat antritt: der Neuköllner SPD-Kreischef Fritz Felgentreu, ebenfalls ein Parteirechter.

Die ersten vier Plätze auf der SPD-Landesliste sind unumstritten. Sie sind Wolfgang Thierse, Petra Merkel, Swen Schulz und Mechthild Rawert vorbehalten. za

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