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umstrittene Äußerungen: Sarrazin entschuldigt sich nicht

Berlins Finanzsenator Thilo Sarazzin ist bekannt für unbequeme Meinungen. Mit seinen jüngsten Äußerungen hat er erneut die eigene Partei gegen sich aufgebracht.

Nach seinen jüngsten umstrittenen Äußerungen hat Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) in der Senatssitzung Rede und Antwort gestanden. Der Senator habe dort auf Wunsch Stellung genommen und begründet, wie er zu seinen Einschätzungen gekommen sei, sagte sein Sprecher Matthias Kolbeck. Sarrazin sehe aber keine Veranlassung, sich zu entschuldigen.

Sarrazin hatte am Wochenende mit dem Vorschlag, das Kindergeld erst ab dem dritten Kind zu zahlen, erneut für Ärger gesorgt. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete die Idee als "absolute Einzelmeinung" und "politisch instinktlos". Außerdem sprach sich Sarrazin für eine Lockerung des Kündigungsschutzes aus und stieß damit ebenfalls auf Widerspruch in seiner eigenen Partei und bei der Linken.

Linksfraktionschefin Carola Bluhm hatte am Vortag angekündigt, dass sie das Thema in der Senatssitzung ansprechen wolle. Es habe mehrere Wortmeldungen gegeben, sagte Senatssprecher Richard Meng. Zu Inhalten wollte er sich aber nicht äußern.

In Berlin gibt es seit längerem Spekulationen, dass Sarrazin 2009 auf einen Managerposten bei der Bundesbank wechseln wolle. Das Vorschlagsrecht zur Besetzung des Amtes haben die Länder Berlin und Brandenburg. In diesem Jahr hatte der Senator auch bei den Regierungsfraktionen bereits mehrfach Unmut ausgelöst, unter anderem mit einem akribischen Speiseplan für "Hartz-IV"-Empfänger. (th/ddp)

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