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Volksbegehren: Berliner Senat kritisiert Briefkampagne der Kirche

Nicht nur der Schulsenator, sondern auch der Berliner SPD-Chef kritisiert die jüngste Aktion der Anhänger des Wahlpflichtfachs Relegion: „Pro Reli“ setze die Schüler unter Druck, sagt Michael Müller.

Der Streit zwischen den Anhängern eines Wahlpflichtfachs Religion und der Landesregierung spitzt sich zu. Anlass ist ein Rundbrief, den die Kirchen in den vergangenen Tagen an Schüler verteilten, die am Religionsunterricht teilnehmen, welcher in den Schulen derzeit nur als freiwilliges Zusatzfach besucht werden kann. In diesem Brief fordern Kardinal Georg Sterzinsky und Landesbischof Wolfgang Huber die Eltern auf, das laufende Volksbegehren der Initiative „Pro Reli“ für den Religionsunterricht als Wahlpflichtfach zu unterstützen. Dafür lag dem Brief eine Unterschriftenliste bei, verbunden mit der Bitte, diese auszufüllen.

„Wir halten die Aktion für denkbar unglücklich“, sagte der Sprecher von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), Kenneth Frisse, dem Tagesspiegel am Freitag. Berlins SPD-Chef Michael Müller wirft den Kirchen vor, die Schüler zu „instrumentalisieren“. Er sei nicht gegen die politische Auseinandersetzung über das Volksbegehren, sagte Müller. Aber viele Kinder hätten den Eindruck bekommen, der Brief sei ein offizielles Schreiben, das die Schüler dem Lehrer zurückzugeben hätten. „Da wird über die Kinder Druck aufgebaut“, kritisiert Müller. Sollten die Betreiber des Volksbegehrens ihre Kampagne weiter verschärfen, werde man auch seitens des Senats und der rot-roten Koalition „offensiver“ vorgehen. (lvt)

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