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Bärenmarke. Berlins Regierender Klaus Wowereit und SPD-Landeschef Michael Müller setzen im Wahlkampf auf Teddys.

© dpa

Wahlkampf: Wowereit stellt seinen Slogan für Berlin vor

Die SPD präsentiert ihre 1,7-Millionen-Kampagne. Sie dreht sich um Gegensätze. "Wir haben ein Gefühl für die Stadt", sagt der Regierende Bürgermeister Wowereit.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

„Wir starten durch“, sagt Klaus Wowereit. Der SPD-Spitzenkandidat geht nicht in den Sommerurlaub, sondern macht ab sofort bis zum 18. September täglich Wahlkampf. Mit einem Budget von 1,7 Millionen Euro ziehen die Berliner Sozialdemokraten in den Wettstreit mit den anderen Parteien. Bis zu 60 000 Plakate sollen für die SPD und deren Kandidaten werben. Die Wahlkampfzeitung „Berliner Stadtblatt“ wird mit einer Auflage von 500 000 flächendeckend unter die Leute gebracht.

Der offizielle Slogan, mit dem die SPD in den Wahlkampf zieht und der am Montag vorgestellt wurde, lautet: „Berlin verstehen.“ Die ersten Plakate in Blau, Grün und Lila sollen den Wählern plausibel machen, dass der Regierende Bürgermeister und seine Partei in der Lage sind, die Gegensätze der Stadt zusammenzuführen: „Hertha und Union“, „Kreuzberg und Touristen“, „Kinder und Beruf“ usw. Und dann gibt es noch ein Extraplakat, blau unterlegt, aber schwarz-weiß zeigt es einen freundlich lächelnden, leicht ergrauten Herrn: Klaus Wowereit.

„Wir haben ein Gefühl für die Stadt“, sagt er. „Einen Spürsinn dafür, wie Berlin tickt.“ Damit meine er die gesamte SPD, sagt Wowereit. Er freue sich auf einen intensiven Wahlkampf. Die Stimmung sei gut und die Bürger aufgeschlossen, auch wenn es hier und da kritische Fragen gebe. „Wir treten geschlossen auf und haben das Ziel, stärkste Partei in Berlin zu bleiben.“ Die SPD wolle auch mehr Bezirksbürgermeister als bisher stellen, setzt der Spitzenkandidat noch eins drauf. Am Sonnabend wird er gemeinsam mit dem Parteichef Sigmar Gabriel auf dem Wittenbergplatz stehen. Das „Familiensommerfest“, an dem die Entertainerin Gayle Tufts und die Schauspielerin Dennenesch Zoudé teilnehmen, ist der Auftakt für den SPD-Wahlkampf.

Gerade das Unfertige, das Widersprüchliche mache Berlin aus, hier treffe alles aufeinander, es werde gemeckert, aber man halte auch zusammen – so erklärt der SPD-Landeschef Michael Müller die Philosophie des sozialdemokratischen Wahlkampfs. Der SPD-Landesverband hat wieder die Agentur Butter für die Kampagne beauftragt, die schon die erfolgreichen Wahlkämpfe 2001 und 2006 für Wowereit konzipierte. Gegensätze verbinden. Berlin verstehen, weil man die Stadt nur so regieren kann. Das ist die Linie für die Zeit bis zur Wahl. Die ungewöhnliche Farbgebung für die neuen Plakate erklärt Agenturchef Frank Stauss so: „Optimistisch, fröhlich, zum Sommer passend.“ Ein Geheimnis der PR-Leute bleiben vorerst noch die Großplakate, die ab 1. August geklebt werden dürfen.

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