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Frank Henkel äußert sich Wulffs Islamthese.

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Update

Wulffs Ansprache: Frank Henkel: Dem Islam fehlt Aufklärung

Frank Henkel, Landes- und Fraktionschef der CDU, gibt Christian Wulff teilweise recht. Muslime würden zu Deutschland gehören. Dennoch: Dem Islam fehle Aufklärung. Auch andere CDU-Mitglieder sehen Wulffs Rede kritisch.

Der CDU-Landes- und Fraktionschef Frank Henkel sagte zur Bremer Ansprache Christian Wulffs: "Ich hätte das Thema anders nuanciert. Wulff hat Recht mit dem Hinweis, dass viele Muslime hier leben uns sie insofern zu Deutschland gehören." Bundespräsident Christian Wulff hatte in seiner Ansprache zur Wiedervereinigung Deutschlands gesagt, der Islam gehöre jetzt auch zu Deutschland.

"Aber Deutschland ist Teil einer westlich orientierten, christlich-jüdischen und abendländischen Wertegemeinschaft", sagte Henkel dazu. "Und die hat entscheidende Reibungspunkte mit dem Islam - denken Sie nur an die Menschenrechte oder die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Dem Islam fehlt die Aufklärung." Es ist ein Unterschied, ob ich Muslime als Teil unseres Landes ansehe und toleriere - dazu sage ich sofort ja. Oder ob ich den Islam als Bestandteil unseres Wertesystems sehe - dazu sage ich nein.

Auch Burkard Dregger, Mitglied des Präsidiums der Berliner CDU, stimmt Wulff nur eingeschränkt zu: "Der Bundespräsident hat die Aufgabe zu versöhnen. Und das ist ihm mit dieser Rede auch hervorragend gelungen. Sicherlich kann man das Thema Islam etwas anders nuancieren. Unsere freiheitlich-demokratische Werteordnung beruht auf einer 2000jährigen deutsch-europäischen Kulturgeschichte, in der vor allem das Christentum eine prägende Rolle gespielt hat, nicht aber der Islam. Natürlich respektieren wir die Gläubigen einer jeden Religion, auch Muslime. Den politischen Islam als unfreiheitliche Herrschaftsordnung lehnen wir hingegen entschieden ab. Wer derartige Vorstellungen in unserem Lande verwirklichen will, wird auf unseren erbitterten Widerstand treffen. Im Übrigen hat das der Bundespräsident in seiner Rede auch angedeutet, aber in der durch Thilo Sarrazin emotional aufgeladenen Diskussion ist das leider untergegangen."

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