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© Jürgen Engler

Zwischen Zoo und Ku'damm: Startschuss für den Aufbau West

Zwischen Kurfürstendamm und Zoo soll es attraktiver werden: Senat und Bezirk legen Leitlinien für die bauliche Entwicklung vor.

Vieles läuft gut in der City-West: Kurfürstendamm und Tauentzienstraße sind die beliebteste Einkaufsgegend Berlins geblieben, und rund um den Bahnhof Zoo wird am „Zoofenster“-Hochhaus gebaut und ein Riesenrad geplant. Doch es gibt auch Probleme, auf die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Mittwoch hinwies. Immer mehr Büros stünden leer, da Investoren die östliche Stadtmitte bevorzugten, und jenseits der Haupteinkaufsstraßen sänken die Umsätze. Auch die Überalterung der Bevölkerung nehme zu. Mängel gebe es zudem bei der „Verflechtung einzelner Räume, Funktionen und Akteure“.

Das soll sich nun ändern. Ab sofort ist Charlottenburg-Wilmersdorf zuständig für die Umsetzung von Leitlinien, die zwei Jahre lang von Politikern, Stadtplanern und Wirtschaftsvertretern erarbeitet worden waren. Noch klingen die Ziele recht allgemein – so will man Netzwerke stärken, die Hochschulen „als Wissenszentrum integrieren“ sowie die Kultur und „urbanes Wohnen für alle Generationen“ fördern. Um Details kümmern sich ab 2010 mehrere „Regionalmanager“, die laut Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) ins Amerika-Haus an der Hardenbergstraße ziehen. Die Kosten teilen sich der Senat, der Bezirk und die Arbeitsgemeinschaft City. Weitere Mittel gibt es von Bund, Land und der EU für die Aufwertung öffentlicher Räume und einen „Uni-Campus“ rund um den Ernst-Reuter-Platz zwischen TU und Universität der Künste. Dieser soll die Zusammenarbeit der Hochschulen verbessern und sie mehr ins öffentliche Blickfeld rücken. Insgesamt fließen bis 2012 mehr als zwei Millionen Euro in die City-West.

Der Streit um die Ku’damm-Bühnen zeigt aus Sicht der Industrie- und Handelskammer, dass „Lösungen erarbeitet werden müssen, auf die sich die Investoren wie auch die Gewerbetreibenden verlassen können“. Die Realität sehe anders aus, kritisierte der stellvertretende IHK-Geschäftsführer Christian Wiesenhütter: Das Bauamt habe alle Kompromisse des Investors für die 500 Millionen Euro teure Neugestaltung des Ku’damm-Karrees verworfen. Dies gefährde eine „große Entwicklungschance“, der Bezirk habe „seine Hausaufgaben nicht gemacht“.

Gottfried Kupsch von der AG City mahnte angesichts vieler Baustellen einen „zügigen Baufortschritt“ an. Vieles könne schneller gehen. Und: „In den Köpfen der Kunden und Touristen muss mehr hängen bleiben als Staus und Baustellenzäune.“ Auch deshalb will die AG City 2011 das Jubiläum „125 Jahre Ku’damm“ mit zahlreichen Veranstaltungen feiern. Gebuddelt wird zurzeit auf der Tauentzienstraße, wo die BVG bis 2012 die U-Bahn-Tunnel saniert. Danach wollen Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg den Mittelstreifen zur „durchgängigen Flaniermeile“ machen. Die zweite Großbaustelle ist die Kantstraße, die am Breitscheidplatz bis 2011 gesperrt bleibt. Dort wird das Schimmelpfeng-Haus abgerissen und das 119 Meter hohe „Zoofenster“ mit einem Waldorf-Astoria-Luxushotel gebaut. Der Bezirk rechnet auch bald mit dem Bauantrag für die Neugestaltung des „Zoobogens“ mit dem Kino Zoo-Palast.

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