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Berlin: Landesvertretung Rheinland-Pfalz: Ein lichtes Haus "mit der Freundlichkeit unseres Landes"

Von außen wirkt das Bauwerk recht nüchtern, aber beim Eintritt kommt gleich ein Aha-Erlebnis auf: Ein großes, helles Atrium mit hohen Glaswänden zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, die Blicke werden zum Tiergarten, zum Brandenburger Tor und zur fernen Reichstagskuppel gelenkt. "Licht, hell, aber nicht ohne Anspruch", lobte Ministerspräsident Kurt Beck das neue Domizil und fühlte sich in einem "Ambiente, das die Freundlichkeit unseres Landes darstellen soll".

Von außen wirkt das Bauwerk recht nüchtern, aber beim Eintritt kommt gleich ein Aha-Erlebnis auf: Ein großes, helles Atrium mit hohen Glaswänden zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, die Blicke werden zum Tiergarten, zum Brandenburger Tor und zur fernen Reichstagskuppel gelenkt. "Licht, hell, aber nicht ohne Anspruch", lobte Ministerspräsident Kurt Beck das neue Domizil und fühlte sich in einem "Ambiente, das die Freundlichkeit unseres Landes darstellen soll". Rheinland-Pfalz eröffnete gestern als erstes von mehreren Bundesländern seine Vertretung in den "Ministergärten" zwischen Ebert- und Wilhelmstraße in Mitte.

Über 200 Ehrengäste waren geladen, Bundespräsident Johannes Rau kam "aus freundschaftlicher Verbundenheit" und ließ durchblicken, dass er aus Zeitgründen wohl nicht jede Eröffnung von Landesvertretungen wird besuchen können. Da Kurt Beck aber kürzlich Bundesratspräsident geworden ist, hatte Rheinland-Pfalz einen Bonus.

Aber auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse war da, ebenso Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, oder auch der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama. Innensenator Eckart Werthebach vertrat als Bürgermeister den Senat. Es waren Botschafter gekommen und natürlich viele Regierungsmitglieder aus Mainz, zum Beispiel der Weinbauminister. Finanzminister Gernot Mittler erinnerte an die wechselvolle Geschichte des Geländes, auf dem einst nicht nur Ministergärten, sondern auch Hitlers Reichskanzlei und die Mauer standen. "Hier trieft es vor Geschichte", sagte Mittler. Rund 14 Millionen waren für das Grundstück zu bezahlen, 28 Millionen Mark kostete der Bau, den das Stuttgarter Architekturbüro Heinle, Wischer & Partner entwarf.

Vertretungen der anderen Länder

Mit Rheinland-Pfalz beleben sich jetzt die Ministergärten. Die unmittelbaren Nachbarn sind mit ihren Vertretungen auch fast fertig, immerhin teilte man sich die Baugrube, wird den Garten und die Haustechnik gemeinsam nutzen. Für die Vertretung des Saarlandes, die sich Richtung Wilhelmstraße anschließt, war gestern offizielle Baufertigstellung, die Eröffnung des 30-Millionen-Baus soll Anfang nächsten Jahres sein.

Die gemeinsame Landesvertretung von Schleswig-Holstein/Niedersachsen, rund 55 Millionen Mark teuer, schließt sich zur Ebertstraße an. Auch hier bereitet man die Eröffnung vor. Ebenfalls Adressen in den Ministergärten haben die Hessen, die im letzten Mai das Richtfest feierten und den 32-Millionen-Bau im ersten Quartal 2001 fertigstellen wollen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern schließen sich - ebenfalls in den Ministergärten - an. Beide Länder zahlen je rund 18 Millionen Mark, das gemeinsame Haus soll im Sommer nächsten Jahres fertig sein.

Thüringen hatte seine Landesvertretung an der Mohren- Ecke Mauerstraße, bereits im vergangenen Jahr eröffnet, Baden-Württemberg seine "Botschaft" an der Tiergartenstraße im letzten Juli, und Bayern war überhaupt das erste Bundesland, das seine neue Vertretung in Berlin eröffnete: Im Dezember 1998 an der Behrenstraße. Berlin renovierte ein ehemaliges Gebäude der Humboldt-Uni an der Wilhelm-Ecke Dorotheenstraße und zog dort Ende letzten Jahres ein. Bremen eröffnete einen Neubau an der Tiergartener Hiroshimastraße im September vergangenen Jahres, Hamburg baute ein Gebäude an der Jägerstraße um und eröffnete die Vertretung im Oktober.

Nordrhein-Westfalen baut an der Hiroshimastraße, fertig soll das Haus im nächsten Herbst sein, Sachsen/Anhalt hat die ehemalige "Möwe" im Bülowschen Palais an der Luisenstraße erworben, fertig wird man wegen des langwierigen Umbaus nicht vor 2002. Sachsen eröffnete seine Vertretung in einem denkmalgeschützten Haus an der Brüderstraße im März.

Christian van Lessen

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