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Berlin: Landowsky-Affäre: Aubis-Risiko war schon 1997 bekannt

Das Desaster beim Kredit-Engagement von Klaus Landowskys Berlin-Hyp für die Firma Aubis der CDU-Spender Klaus Wienhold und Christian Neuling war bereits 1997 absehbar. Dem Tagesspiegel liegt ein Revisionsbericht vor, wonach schon damals sowohl das "vollständige finanzielle als auch wirtschaftliche Risiko" auf der Berlin-Hyp lastete, weil "die Bonität der Kreditnehmer nicht ausreichend ist".

Das Desaster beim Kredit-Engagement von Klaus Landowskys Berlin-Hyp für die Firma Aubis der CDU-Spender Klaus Wienhold und Christian Neuling war bereits 1997 absehbar. Dem Tagesspiegel liegt ein Revisionsbericht vor, wonach schon damals sowohl das "vollständige finanzielle als auch wirtschaftliche Risiko" auf der Berlin-Hyp lastete, weil "die Bonität der Kreditnehmer nicht ausreichend ist".

Den Kontrolleuren zufolge habe es "Grundsatzzusagen" für die Kredite gegeben, obwohl "weder Klarheit noch Einvernehmen über das Zustandekommen der Entscheidungen" im Hause geherrscht hatten. Trotz des schonungslosen Berichts sagte Landowskys Bank Aubis 1997 neue Kredite über 240 Millionen Mark zu. Das Aubis-Engagement der zur Bankgesellschaft Berlin (BGB) zählenden Berlin-Hyp löste die Landowsky-Affäre aus.

Zum Thema Online Spezial: Die Landowsky-Affäre Der Revisionsbericht stammt aus dem für das Aubis-Engagement der Berlin-Hyp maßgeblichen Jahr: 1997 trat Wolfgang Rupf sein Amt als Chef der BGB an und übernahm die Spitze des Aufsichtsrats der Berlin-Hyp. Ein Jahr zuvor war ein Beschluss in Kraft getreten, das Aubis-"Gesamtengagement auf 350 Millionen Mark" zu beschränken. Dagegen liefen die Aubis-Chefs im Januar 1997 bei einem persönlichen Gespräch mit Bankchef Rupf Sturm. Heute beträgt das "gesamte Finanzierungsvolumen 746 Millionen Mark", wie aus seinem "Sachstandsbericht für den Aufsichtsrat der BGB vom 16. Februar 2001" hervorgeht.

Wie es in derselben Bankunterlage heißt, liegt nun auch der "Bericht über die Prüfung nach Paragraph 44 Kreditwesengesetz der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Fasselt & Partner" vor. Diese stelle bei den Berlin-Hyp-Krediten für das Aubis-Engagement einen "Wertberichtigungsbedarf in Höhe von 214 Millionen Mark" fest. Die Ursache für das Desaster liegt dem Revisionsbericht von 1997 nach in den Aubis gemachten "Grundsatzzusagen" für Kredite. Die bei Kunden sonst üblichen "schematisierten Antrags- und Beschlussverfahren" gebe es im Fall Aubis nicht, außerdem fehlten "Risikomessinstrumente".

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