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Landtagsneubau: Architektenkammer verlangt Wettbewerb

Die Brandenburger Architektenkammer verlangt einen Wettbewerb für den bevorstehenden Neubau des Landtags in Potsdam. Bislang erarbeiten sechs Konsortien Projektentwürfe, Kammerpräsident Schuster will 300 Varianten.

Potsdam - Dieser würde zwar Verzögerungen bei der Vorbereitung des Baus mit sich bringen, räumte Kammerpräsident Bernhard Schuster bei einer Anhörung in der Linkspartei-Fraktion ein. Allerdings sei das bei einer Investition in Höhe von mehr als 83 Millionen Euro vertretbar.

Schuster hatte sich zuvor bereits in einem Brief an die Parlamentsfraktionen für einen Architekten-Wettbewerb ausgesprochen. Der Landtag solle schließlich zur Revitalisierung der Potsdamer Mitte beitragen. Das setze einen besonderen Anspruch an die städtebauliche, funktionelle und gestalterische Qualität voraus. Die Architektenkammer habe erhebliche Bedenken, dass das vom Land gewählte Verfahren den hohen Ansprüchen gerecht werde.

300 statt sechs Varianten

Der Landtag soll in den Umrissen des früheren Stadtschlosses auf dem Alten Markt gebaut werden. Das Gebäude soll Ende 2010 fertig gestellt sein. Die Gesamtbaukosten werden auf 83,5 Millionen Euro geschätzt. Das Finanzministerium hatte für den Bau eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese wurde von einem Darmstädter Architekturbüro angefertigt.

Das Land will das Parlamentsgebäude in Zusammenarbeit mit privaten Firmen errichten. Bis zum Frühjahr erarbeiten sechs Konsortien Lösungsvorschläge zur Realisierung. Insgesamt hatten elf Konsortien bei einem europaweiten Wettbewerb ihr Interesse an dem Bau bekundet.

Schuster betonte, schon die Machbarkeitsstudie hätte ausgeschrieben werden müssen. Dass sich das Land zudem nur Entwürfe von sechs Konsortien vorlegen lasse, ermögliche nur einen sehr eingeschränkten Vergleich. Ein Architekten-Wettbewerb dagegen würde rund 300 Varianten aufzeigen. (tso/ddp)

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